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       # taz.de -- Ladestellen für E-Bikes: Bund fördert planlos
       
       > Die Bundesregierung unterstützt den Bau von öffentlichen
       > Lademöglichkeiten für E-Bikes. Aber sie hat keinen Überblick, wo es wie
       > viele überhaupt gibt.
       
   IMG Bild: Wie viele? Und wo überall im Land? Ladestation für E-Bikes in Schweinfurt
       
       Berlin taz | Im Zuge des Programms [1][Klimaschutz durch Radverkehr] hat
       die Bundesregierung bislang 1.358 Ladestationen für [2][E-Bikes] gefördert.
       Weitere 193 Stationen sind in Planung. Das geht aus der Antwort auf eine
       Kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion hervor. Mit dem Programm
       unterstützt der Bund Modellprojekte für einen besseren Radverkehr. Die
       meisten der bewilligten Anträge kommen mit 574 aus Baden-Württemberg und
       527 aus Nordrhein-Westfalen. Aus Bayern kamen dagegen lediglich 45.
       
       E-Bikes sind ein wichtiger Teil der Verkehrswende, weil durch sie
       Autofahrten ersetzt werden. Sie werden immer populärer, sind aber auch
       [3][gefährlicher als herkömmliche Räder]. Allein 2019 wurden mehr als 1,4
       Millionen verkauft, das war ein Anstieg von 39 Prozent gegenüber dem
       Vorjahr. Anders als bei E-Autos können die Akkus problemlos zu Hause
       aufgeladen werden. In Urlaubsgebieten bieten Hotels und Cafés
       Lademöglichkeiten an. „Beim Weg zur Arbeit und im Alltag reicht eine
       Akkuladung meistens“, sagt Anika Meenken, Radexpertin des ökologischen
       Verkehrsclub Deutschland (VCD). An zentralen Verkehrsknotenpunkten im
       öffentlichen Raum Ladesäulen für E-Bikes aufzustellen sei trotzdem ein
       wichtiges Signal. „Das ist ein gutes Serviceangebot“, sagt sie. „Es nimmt
       den E-Bike-Fahrerinnen und -fahrern die Angst, dass die Reichweite der
       Akkus nicht ausreicht.“
       
       Die FDP kritisiert, dass die Bundesregierung den Aufbau von Ladestationen
       für E-Bikes fördert, ohne auch nur einen groben Überblick über die
       bisherige Aufstellung zu haben. Denn auf die Frage nach vorhandenen
       öffentlichen und privaten Ladestationen konnte Verkehrsstaatssekretär Enak
       Ferlemann (CDU) nur antworten, dass der Bundesregierung dazu keine
       Informationen vorlägen.
       
       Um Fördermaßnahmen für den Bau von E-Bike-Ladestationen jedoch sinnvoll
       gestalten zu können, müsste man zunächst einen Überblick über die
       Ausgangslage haben, um dann zielgerichtet bedarfsgerechte Maßnahmen zu
       ergreifen, sagt der Verkehrsexperte der FDP-Bundestagsfraktion Christian
       Jung. Stattdessen würden im Bund Förderprogramme ohne konkrete Kenntnis der
       Ausgangslage in den Ländern aufgesetzt. „Solch ein Fördern ins Blaue hinein
       kann nicht zielführend sein“, sagt er.
       
       25 Aug 2020
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.klimaschutz.de/radverkehr
   DIR [2] /Verkehrsexperte-ueber-E-Bikes-und-Scooter/!5583531
   DIR [3] /Versicherung-warnt-vor-E-Bikes/!5612713
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Anja Krüger
       
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