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       # taz.de -- Landwirtschaftslobby und Ministerin: Klöckner soll Kontakte offenlegen
       
       > Die NGO Foodwatch will gerichtlich erzwingen, dass Julia Klöckner Treffen
       > mit Lobbyisten veröffentlicht. Die Ministerin hatte das abgelehnt.
       
   IMG Bild: Will Kontakte zu Lobbyisten nicht veröffentlichen: Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU)
       
       München afp/taz | Foodwatch verklagt laut einem Zeitungsbericht
       [1][Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU)], weil diese ihre
       Treffen mit Lobbyisten nicht offenlegen will. Mit der Klage beim
       Verwaltungsgericht Köln wollten die Verbraucherschützer erreichen, dass die
       Ministerin alle dienstlichen Kontakte mit „externen Dritten“ transparent
       macht, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ („SZ“). Die Öffentlichkeit habe
       ein Recht, dies zu erfahren, zitierte das Blatt die Foodwatch-Vertreterin
       Rauna Bindewald.
       
       Konkret geht es dem Bericht zufolge in der Klage zwar nur um Klöckners
       dienstliche Termine im Januar 2020. Sollten die Verbraucherschützer jedoch
       Erfolg haben, könnte dies Signalwirkung haben, schreibt die „SZ“. Foodwatch
       fordert seit Längerem die Einführung [2][eines Lobbyregisters], das auch
       die Treffen von Bundesministern vollständig offenlegt.
       
       Grundsätzlich klären muss das Gericht der Zeitung zufolge besonders die
       Frage, ob sich die Verbraucherschützer auf das Informationsfreiheitsgesetz
       berufen können. Das Bundesernährungsministerium hatte demnach einen
       entsprechenden Antrag von Foodwatch im vergangenen August abgelehnt. Das
       Ministerium habe dies unter anderem mit der Vielzahl von Klöckners
       Lobby-Kontakten begründet: Es könne nicht garantiert werden, dass die Liste
       alle Kontakte enthalte, was dann den Vorwurf „mangelnder Vollständigkeit“
       nach sich ziehen könne.
       
       Die Organisation Foodwatch hatte Klöckner erst vor Kurzem
       [3][“Schönfärberei“ der Zustände in der Nutztierhaltung] vorgeworfen. Eine
       Analyse der Publikationen aus dem Ministerium habe gezeigt, dass Missstände
       verschwiegen würden. Insbesondere die in den Ställen weit verbreiteten
       Krankheiten würden kaum erwähnt, kritisierte Foodwatch.
       
       2 Feb 2021
       
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   DIR [1] /Reform-der-EU-Agrarsubventionen/!5720373
   DIR [2] /Studie-zu-Politik-und-Waffenindustrie/!5722848
   DIR [3] https://www.foodwatch.org/de/pressemitteilungen/2021/schoenfaerberei-statt-fakten-foodwatch-wirft-bundeslandwirtschaftsministerium-tendenzioese-information-ueber-nutztierhaltung-vor/
       
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