URI: 
       # taz.de -- Merkel zu Anschlag in Hanau: „Rassismus ist ein Gift“
       
       > Die Bundeskanzlerin sieht „rechtsextremistische“ und „rassistische“
       > Motive hinter dem Anschlag in Hanau.
       
   IMG Bild: Angela Merkel äußert sich zu Hanau
       
       Berlin dpa/epd | Nach den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)
       weist nach der [1][Gewalttat von Hanau] vieles darauf hin, dass der Täter
       aus rechtsextremistischen und rassistischen Motiven heraus gehandelt hat.
       „Rassismus ist ein Gift, der Hass ist ein Gift“, sagte Merkel am Donnerstag
       in Berlin. „Und dieses Gift existiert in unserer Gesellschaft und es ist
       schuld an schon viel zu vielen Verbrechen“, fügte die Kanzlerin hinzu. Sie
       verwies auf die Morde der rechstextremistischen Terrorzelle NSU, die
       Ermordung des Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke und den
       antisemitischen Anschlag von Halle.
       
       Im hessischen Hanau hatte ein Mann am Mittwochabend nach Polizeiangaben in
       zwei Shisha-Bars neun Menschen erschossen. Die Polizei fand den
       mutmaßlichen Täter und dessen Mutter danach tot in deren Wohnung. Der
       Generalbundesanwalt hat die Ermittlungen übernommen.
       
       Das Gewaltverbrechen von Hanau mit insgesamt elf Toten hat bei
       Spitzenpolitikern in Berlin parteiübergreifend Entsetzen ausgelöst.
       
       SPD-Chefin Saskia Esken nannte die Tat „entsetzlich“. Sie sprach auf
       Twitter von „rechtem Terror“. „Viel zu lange haben wir uns davor gescheut,
       es mit klaren Worten zu benennen“, schrieb Esken. FDP-Chef Christian
       Lindner betonte auf Twitter: Der „offenbar rassistische Terror“ von Hanau
       sei erschütternd. „Dem Rechtsextremismus müssen wir uns mit aller
       Entschlossenheit entgegenstellen“, mahnte Lindner.
       
       ## Kramp-Karrenbauer sieht sich bestätigt
       
       Die Generalsekretäre von CDU und CSU, Paul Ziemiak und Markus Blume,
       zeigten sich auf Twitter „fassungslos“. Linke-Parteichefin Katja Kipping
       meinte mit Verweis auf die AfD: „Der rassistische Anschlag von Hanau ist
       kein Unfall. Solche Taten werden angefeuert von rechter Hetze, die von
       ‚wohltemperierter Grausamkeit‘ (Höcke) und ‚Remigration‘ redet und Menschen
       ihre Würde abspricht.“ Die Linksfraktionschefs Amira Mohamed Ali und
       Dietmar Bartsch betonten, es sei die richtige Entscheidung, dass der
       Generalbundesanwalt die Ermittlungen übernommen habe, „um diese rassistisch
       motivierte Tat aufzuklären“.
       
       Grünen-Parteichefin Annalena Baerbock twitterte: „Was für eine furchtbare
       Nachricht.“ Es sei gut, dass wegen des „offenbar rassistischen
       Hintergrunds“ die Bundesanwaltschaft jetzt ermittele.
       
       Auch CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hat die Gewalttat von Hanau als
       Beleg dafür gewertet, dass die CDU und andere Parteien nicht mit der AfD
       zusammenarbeiten dürfen. Sie fühle sich in ihrer Haltung bestärkt, dass es
       keine Zusammenarbeit geben dürfe mit der Partei, die „Rechtsextreme, ja,
       ich sage auch ganz bewusst Nazis, in ihren eigenen Reihen duldet und die
       eine Grundlage legt, auch in der politischen Diskussion, für genau dieses
       Gedankengut“, sagte Kramp-Karrenbauer am Donnerstag in Paris. Sie verwies
       auf den CDU-Beschluss, nicht mit der AfD zu kooperieren. „Wie wichtig es
       ist, diese Brandmauer zu halten, das sieht man an einem Tag wie Hanau.“
       
       Nach der mutmaßlich rassistisch motivierten Gewalttat in Hanau will
       Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier noch am Donnerstag in die hessische
       Stadt reisen. Das kündigte Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU)
       bei einem Besuch in Hanau an. Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) sagte,
       der Bundespräsident werde am frühen Abend auch bei einer Mahnwache in der
       Stadt sprechen.
       
       20 Feb 2020
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Mutmasslich-rassistischer-Anschlag/!5665203
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt Rassismus
   DIR Schwerpunkt Rechter Anschlag in Hanau
   DIR Schwerpunkt Rechter Terror
   DIR Hessen
   DIR Anschlag
   DIR Schwerpunkt AfD
   DIR Schwerpunkt Rechter Anschlag in Hanau
   DIR Medien
   DIR Schwerpunkt Rassismus
   DIR Schwerpunkt Rassismus
   DIR Hessen
   DIR Schwerpunkt Rechter Terror
   DIR antimuslimischer Rassismus
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Rechtsextremistischer Terror in Hanau: Riss im Selbstbild
       
       Deutschland war nie so freundlich und liberal, wie es gerne glaubt. Im
       Angesicht des Rechts-Terrors aber wird klar: Alle Bekundungen sind zu
       wenig.
       
   DIR Anschlag in Hanau: Im Terrorwahn
       
       In Hanau tötet ein Mann neun Menschen mit Migrationshintergrund. Zuvor
       verbreitete er Hass. Wo beginnt Terror?
       
   DIR Berichterstattung zum Anschlag in Hanau: Ein langer Lernprozess
       
       Bei Berichten zu rechter Gewalt haben Journalist:innen schon vieles falsch
       gemacht. Einige haben dazugelernt, andere bedienen gefährliche Klischees.
       
   DIR Grünen-Politikerin über Terror in Hanau: „Rechtsterrorismus ausgeblendet“
       
       Der Anschlag in Hanau war kein Einzelfall. Die Grünen-Innenpolitikerin
       Irene Mihalic warnt davor, den Täter als „psychisch krank“ zu verharmlosen.
       
   DIR Terroranschlag in Hanau: Trauer, Wut und #gegenhalten
       
       Migrantenverbände äußern scharfe Kritik nach dem Terroranschlag von Hanau.
       Für den Abend sind in Berlin zwei Mahnwachen angekündigt.
       
   DIR Mutmaßlich rassistischer Anschlag: Elf Tote nach Schüssen in Hanau
       
       In Hanau sterben nach Schüssen zehn Menschen. Der Tatverdächtige wird tot
       aufgefunden, er hinterlässt ein rechtsextremes Bekennerschreiben.
       
   DIR Geplante Angriffe auf Moscheen: „Worauf warten die Behörden?“
       
       Nach der Festnahme einer mutmaßlich rechten Terrorzelle fordern Muslime
       mehr Schutz. Bei einigen Beschuldigten soll es Bezüge zur AfD geben.
       
   DIR Antimuslimischer Rassismus: Mehr Gewalt gegen Muslime
       
       2019 wurden 184-mal muslimische Einrichtungen und Repräsentanten
       angegriffen. Die Linke fordert ein stärkeres Vorgehen gegen
       Islamfeindlichkeit.