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       # taz.de -- Mexiko vor Legalisierung von Cannabis: Bald auch für den Freizeitkonsum?
       
       > Die Abgeordnetenkammer stimmte für einen Gesetzesentwurf. Das Vorhaben
       > soll die Drogenkriminalität der Kartelle eindämmen.
       
   IMG Bild: Cannabispflanzen vor dem Senat: Aktivisten haben sie dort angepflanzt
       
       Mexiko-Stadt afp | Mexiko könnte bald als drittes Land weltweit Cannabis
       für den Freizeitkonsum freigeben. Die Abgeordnetenkammer stimmte am
       Mittwoch mit 316 zu 129 Stimmen für einen entsprechenden Gesetzesentwurf.
       
       Es gilt als wahrscheinlich, dass auch der Senat dem Vorhaben zustimmen
       wird. Dieser hatte das neue Gesetz bereits im November verabschiedet, wegen
       Änderungen muss er nun erneut darüber abstimmen. Künftig wäre damit der
       Besitz von 28 Gramm Marihuana und bis zu acht Cannabispflanzen für den
       Eigengebrauch legal.
       
       Mexiko mit seinen 126 Millionen Einwohnern wäre [1][damit nach Uruguay] und
       Kanada der dritte Staat weltweit, der den Freizeitgebrauch der pflanzlichen
       Droge legalisiert. „Theoretisch entsteht dadurch der größte legale Markt
       der Welt, da Mexiko über große Produktionskapazitäten verfügt“, sagte Lisa
       Sánchez, Leiterin der Organisation Mexiko vereint gegen das Verbrechen.
       
       Das Gesetzesvorhaben zielt auch darauf ab, die Drogenkriminalität im Land,
       durch die jedes Jahr tausende Menschen zu Tode kommen, einzudämmen. Bislang
       kontrollieren [2][die mächtigen Drogenkartelle] den lukrativen illegalen
       Handel mit Marihuana. 2020 beschlagnahmten die mexikanischen Behörden 244
       Tonnen der Droge.
       
       „Das Gesetz würde dazu beitragen, Frieden zu schaffen“, sagte Rubén
       Cayetano, Abgeordneter der Regierungspartei Morena. Die Oppositionspartei
       PRI, die dagegen stimmte, fürchtet hingegen, dass eine Legalisierung zu
       steigenden Konsumenten- und Suchtzahlen führen würde.
       
       Das Oberste Gericht Mexikos hatte bereits 2015 das Verbot der
       Freizeitnutzung von Marihuana für unrechtmäßig erklärt.
       
       11 Mar 2021
       
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