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       # taz.de -- Militär in Myanmar: Junta verhängt Kriegsrecht
       
       > In mehreren Regionen Myanmars hat die Militärjunta das Kriegsrecht
       > ausgerufen. Zuvor hatten sie den landesweiten Ausnahmezustand bereits um
       > sechs Monate verlängert.
       
   IMG Bild: Proteste gegen Militärführer und Putschist Min Aung Hlaing am zweiten Jahrestag des Putsches in Myanmar
       
       Bangkok ap | Die Militärjunta in Myanmar hat in mehreren Regionen das
       Landes das Kriegsrecht verhängt. Die Entscheidung am Donnerstag erfolgte
       einen Tag nachdem die Behörden [1][einen landesweiten Ausnahmezustand] in
       dem Land um weitere sechs Monate verlängert hatten, dessen gewaltsamen
       Konflikt einige UN-Experten als Bürgerkrieg beschrieben haben.
       
       Die Armee versucht einen landesweiten Aufstand gegen die Machtübernahme des
       Militärs einzudämmen. Bei dem Putsch [2][am 1. Februar 2021] war die
       gewählte Regierung von Aung San Suu Kyi abgesetzt worden.
       
       Der staatliche Fernsehsender MRTV strahlte eine Erklärung des Sekretärs des
       militärischen Verwaltungsrats, Aung Lin Dwe, aus, der die Verhängung des
       Kriegsrechts in 37 Gemeinden in acht der 14 Regionen und Staaten des Landes
       verkündete, in denen Guerillas und Milizen gegen die Militärmachthaber
       vorgehen.
       
       Überschatten dürfte der Konflikt in Myanmar auch das am Freitag beginnende
       Treffen der Außenminister der Asean-Staaten in der indonesischen Hauptstadt
       Jakarta – trotz einer Agenda, die offiziell den Schwerpunkt auf
       Lebensmittel- und Energiesicherheit sowie Zusammenarbeit im Finanz- und
       Gesundheitssektor legt. Indonesien hat in diesem Jahr den Vorsitz der
       südostasiatischen Staatengemeinschaft inne.
       
       Wenngleich Myanmar der Gemeinschaft eigentlich angehört, ist der
       Außenminister der [3][Militärjunta], Wunna Maung Lwin, nicht zu dem Treffen
       eingeladen. Grund ist die mangelnde Kooperation Myanmars bei der Umsetzung
       einer Fünf-Punkte-Vereinbarung zwischen den Asean-Staats- und
       Regierungschefs und Min Aung Hlaing. In dieser Vereinbarung hatten die
       Militärherrscher Myanmars zugesagt, dass ein Asean-Sondergesandter die als
       De-facto-Regierungschefin bei dem Putsch abgesetzte und anschließend
       eingesperrte Suu Kyi und andere treffen könne, um den Dialog zur Beendigung
       der Krise voranzubringen.
       
       Das Militär begründete seinen Putsch mit angeblichem massiven Wahlbetrug
       bei der Parlamentswahl 2020. Beobachtern zufolge gab es aber keine größeren
       Unregelmäßigkeiten. Bei der Wahl hatte die Partei von Suu Kyi einen
       Erdrutschsieg erzielt.
       
       3 Feb 2023
       
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