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       # taz.de -- Militärgewalt in Myanmar: Die gnadenlose Junta
       
       > Mit allen Mitteln wird die Armee in Myanmar die Proteste
       > niederschmettern. Die Weltgemeinschaft muss die Demonstrierenden endlich
       > unterstützen.
       
   IMG Bild: Bei Protesten gegen die Militärjunta in Myanmar am Wochenende gab es Verwundete und auch Tote
       
       Mit Toten und vielen Verletzten war es das blutigste Wochenende seit dem
       Putsch Anfang Februar. Der Mut derjenigen, die unbeirrt gegen den Umsturz
       protestieren, ist umso bemerkenswerter, da längst absehbar war, mit welch
       brutaler Gewalt Myanmars Junta gegen die Demonstrierenden vorgehen würde.
       Schon zuvor haben sich die Menschen im früheren Birma gegen wechselnde
       Militärmachthaber aufgelehnt.
       
       [1][1988 initiierten Studierende einen Volksaufstand], und 2007 gingen die
       Menschen während der [2][von buddhistischen Mönchen angeführten
       „Safran-Revolution“] auf die Straßen. Beide prodemokratischen Bewegungen
       waren niedergeschlagen worden. Niemand der dafür verantwortlichen Generäle
       wurde jemals zur Rechenschaft gezogen. Bei den jetzigen Protesten setzen
       Polizisten und Soldaten scharfe Munition, [3][Gummigeschosse und
       Blendgranaten] gegen die eigene Bevölkerung ein.
       
       Die Brutalität lässt düstere Ahnung aufkommen auf das, was noch zu erwarten
       ist. Besessen von Machtgier sowie darauf bedacht, Vermögen und Pfründen zu
       schützen, wird die Militärführung alles daran setzen, auch diesen
       Volksaufstand mit allen Mitteln niederzuschmettern. „Wie viele Tote braucht
       es noch, damit die UN handeln?“, stand auf dem Plakat eines jungen
       Demonstranten. Die Frage ist nur allzu berechtigt.
       
       Zwar wurden beispielsweise von den [4][USA, Großbritannien oder der EU
       neue, gezielte Sanktionen verhängt]. Auch hat sich der UN-Sicherheitsrat
       kürzlich „tief besorgt“ über die Lage in Myanmar gezeigt. Auf Betreiben
       Chinas und Russlands aber war in der Erklärung eine direkte Verurteilung
       des Militärregimes verhindert worden. Auch sollte der Putsch vom 1. Februar
       nicht als solcher bezeichnet werden.
       
       In ihrem berechtigten Verlangen nach Demokratie und Freiheiten setzt
       Myanmars demonstrierende Bevölkerung erneut das eigene Leben aufs Spiel.
       Die Weltgemeinschaft sollte diesen Menschen endlich aktiv zur Seite stehen.
       Ein globales Waffenembargo könnte die Militärs in die Knie zwingen.
       
       1 Mar 2021
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.hrw.org/de/news/2013/08/06/burma-gerechtigkeit-fur-massaker-von-1988
   DIR [2] /Aufstand-der-Moenche/!5193559
   DIR [3] /Proteste-gegen-Militaerherrschaft-in-Myanmar/!5754227
   DIR [4] /Nach-Putsch-in-Myanmar/!5751593
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Nicola Glass
       
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