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       # taz.de -- Nach Streit um AKW-Laufzeitverlängerung: Grüne und FDP geloben Besserung
       
       > Erst ein Machtwort von Kanzler Olaf Scholz beendete den
       > koalitionsinternen Streit um verlängerte AKW-Laufzeiten. Die Spitzen von
       > Grünen und FDP geben sich zerknirscht.
       
   IMG Bild: Robert Habeck zum Streit um AKW-Laufzeiten: „Da ist jetzt ein Schlussstrich gezogen“
       
       Berlin rtr/dpa | Grüne und FDP haben nach [1][dem Machtwort von
       Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD)] zur Nutzung der drei verbliebenen
       Atomkraftwerke in Deutschland eine bessere Zusammenarbeit signalisiert.
       [2][Die Uneinigkeit] davor in der Ampelkoalition sei sicherlich kein
       Glanzstück gewesen, räumte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck am
       Dienstagabend in Berlin ein. Insofern sei das Machtwort zum erzwungenen
       Atomkompromiss gut und richtig gewesen. „Da ist jetzt ein Schlussstrich
       gezogen“, so der Grünen-Politiker.
       
       Auch FDP-Chef und Bundesfinanzminister Christian Lindner gelobte Besserung:
       „Wir ziehen an einem Strang.“ Er bezeichnete den Kompromiss als gute
       Nachricht, auch wenn der Prozess dahin nicht vollkommen gewesen sei. Mit
       dem AKW im Emsland am Netz bis Mitte April 2023 werde die Gefahr eines
       Blackouts aber reduziert.
       
       Am Dienstag brachten die grün geführten Ministerien für Wirtschaft und
       Umwelt einen Gesetzentwurf auf den Weg, der den Scholz-Vorgaben Rechnung
       trägt. [3][Die drei Meiler Isar 2, Neckarwestheim 2 und im Emsland] sollen
       im Jahr 2023 rund 5,4 Terawattstunden Strom erzeugen. Das entspricht in
       etwa dem Stromverbrauch Berlins in einem halben Jahr. Ab Mitte April 2023
       sollen dann in Deutschland keine AKWs mehr laufen.
       
       Habeck erklärte, Deutschland habe eine gute Chance, die
       Wirtschaftsauseinandersetzungen gegen Russland nach dessen Angriff auf die
       Ukraine zu gewinnen. „Wir müssen sie gewinnen.“ Die Bundesregierung habe
       bereits vieles geändert, etwa den Aufbau neuer Terminals für
       LNG-Flüssiggas. Man sei aber noch nicht durch. Die Wirtschaft in Russland
       stehe aber wesentlich schlechter da – die Inflation sei höher, die
       Investitionen seien eingebrochen. Ziel sei es, die Substanz der deutschen
       Wirtschaft zu erhalten.
       
       Die Bundesregierung will die geplante Änderung des Atomgesetzes schnell auf
       den Weg bringen. Das Bundeskabinett wird sich aller Voraussicht nach
       bereits in seiner Sitzung am Mittwoch (11.00 Uhr) mit einem Gesetzentwurf
       zum Weiterbetrieb der drei noch aktiven Atomkraftwerke bis ins Frühjahr
       befassen.
       
       19 Oct 2022
       
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