# taz.de -- Nach amerikanischer Huawei-Sanktion: USA erweitern schwarze Liste
> Washington beschließt Sanktionen gegen fünf weitere chinesische
> Unternehmen. Huawei hat indes Klage gegen das US-Handelsministerium
> eingereicht.
IMG Bild: Neben Huawei setzen die USA nun noch fünf weitere chinesische Unternehmen auf ihre schwarze Liste
Washington afp/rtr | Das US-Handelsministerium hat nach den Sanktionen
gegen den chinesischen Telekommunikationsriesen Huawei am Freitag fünf
weitere chinesische Unternehmen auf eine schwarze Liste gesetzt. Betroffen
sind der Supercomputer-Hersteller Sugon und drei Tochterfirmen sowie ein
Computertechnologie-Institut der chinesischen Volksbefreiungsarmee. Sie
werden nach Angaben der US-Regierung als Risiko „für die nationalen
Sicherheitsinteressen oder die außenpolitischen Interessen der Vereinigten
Staaten“ eingestuft.
US-Präsident Donald Trump hatte US-Unternehmen kürzlich [1][per Dekret die
Nutzung] von Telekommunikationstechnik untersagt, die als Sicherheitsrisiko
eingestuft wird. Als Hauptziel gilt der Konzern Huawei, der unangefochtene
Weltmarktführer bei der 5G-Technologie. Obwohl Washington einen Aufschub
bis 19. August gewährte, schränkten mehrere Unternehmen wie Facebook und
[2][Google schon jetzt ihre Zusammenarbeit] mit dem chinesischen
Telekommunikationsausrüster ein.
Die USA befürchten [3][chinesische Spionage und Sabotage], was Huawei
vehement zurückweist. Das US-Handelsministerium setzte Huawei zudem wegen
mutmaßlicher Umgehung der [4][Iran-Sanktionen auf die schwarze Liste] von
Unternehmen, an die US-Firmen nur mit behördlicher Erlaubnis
Technologieprodukte verkaufen dürfen.
Die Sanktionen sind ein harter Schlag für Huawei, weltweit die Nummer zwei
in der Smartphone-Branche hinter Samsung. Die Chinesen beziehen viele Teile
für ihre Produkte – etwa Hochleistungs-Speicherchips – aus den USA.
Der Konzern reichte am Freitag Klage gegen das US-Handelsministerium ein.
Laut Klageschrift geht es um Telekomausrüstung, die das Unternehmen aus
China in ein Testlabor in Kalifornien befördert hatte und von dort wieder
in die Volksrepublik zurückbringen wollte. Nach Darstellung von Huawei
wurde die Ladung aber von der US-Regierung in Alaska beschlagnahmt. Dort
befinde sie sich noch immer.
Das chinesische Unternehmen betont, dass für die Ausrüstung keine Lizenz
erforderlich gewesen sei. Es verlangt, dass das US-Handelsministerium die
Ware entweder freigibt oder entscheidet, dass die Lieferung illegal gewesen
sei. Vom Ministerium war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
In der kommenden Woche kommen Trump und der chinesische Staatschef Xi
Jinping und Donald Trump am Rande des G20-Gipfels in Japan zusammen. Dabei
dürfte es vor allem um den Handelskonflikt zwischen beiden Staaten gehen.
22 Jun 2019
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