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       # taz.de -- Nacht der Bibliotheken kommt nach Berlin: Berliner Bibliotheken geben alles
       
       > Zum ersten Mal gibt es eine bundesweite Nacht der Bibliotheken. In Berlin
       > ist man trotz der Millionenkürzungen durch den Senat guter Stimmung.
       
   IMG Bild: Auch mit der Taschenlampe kann man in der „Nacht der Bibliotheken“ viel entdecken
       
       Berlin taz | Leseratten und Kulturmäuse aufgepasst: Am 4. April findet die
       erste bundesweite „Nacht der Bibliotheken“ statt. Eröffnet wird die Nacht
       bereits mittags in der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB). „Das
       wird eine richtige Leistungsschau an einem Tag“, heißt es von der ZLB.
       
       Am Freitag wurde das Programm vorgestellt. Berlinweit und in jedem Bezirk
       gibt es demnach in der „Nacht“ fast [1][150 Veranstaltungen], verteilt auf
       61 Bibliotheken: von der Kuscheltierübernachtung bis zum Horrorfilm –
       inklusive kostenlosem Popcorn.
       
       In der Pankower Heinrich-Böll-Bibliothek etwa wird zum Döner-Dialog mit dem
       Gründer des Programms „Selam Opera“ Mustafa Akça und Eberhard Seidel
       geladen, der die Geschichte des Döners in Deutschland seit mehr als 35
       Jahren erforscht. Auch der „Operndolmuş“ der Komischen Oper Berlin kommt zu
       Besuch. Die ZLB macht sich auf die Suche nach Wahrheit in Zeiten von Fake
       News, in der Philipp-Schaeffer-Bibliothek in Mitte geht es um KI, an der
       Alice-Salomon-Hochschule in Hellersdorf um Gesundheit.
       
       Das Konzept „Nacht der Bibliotheken“ gibt es schon seit 2005. Ursprünglich
       stammt es aus Nordrhein-Westfalen, hat sich aber immer weiter ausgebreitet.
       In diesem Jahr werden 1700 Bibliotheken im ganzen Land teilnehmen.
       Zukünftig soll die „Nacht der Bibliotheken“ alle zwei Jahre stattfinden.
       
       Bibliotheken sind bedroht 
       
       „Unsere Bibliotheken sind Kraftwerke der Gesellschaft“, sagt ZLB-Direktor
       Volker Heller. In der heutigen Zeit seien Bibliotheken als Begegnungsorte
       wichtiger denn je. Deshalb sei es so besonders, dass in der „Nacht der
       Bibliotheken“ das Augenmerk auf die Vielfalt ihrer Angebote gelenkt werde.
       
       Das unglaubliche Engagement der Mitarbeiter*innen sei nicht
       selbstverständlich, schließlich hätten sie zuletzt „nur wenig Wertschätzung
       durch die Berliner Politik erfahren“, ergänzt Regina Kittler, die Berliner
       Landeschefin des Deutschen Bibliotheksverbands. Allein die ZLB muss ab
       diesem Jahr mit [2][2,2 Millionen Euro weniger] auskommen. 30 der 300
       Stellen und viele Kulturveranstaltungen fallen dadurch weg.
       
       Auch die [3][Uni-Bibliotheken sind betroffen]. Der Bibliothek der
       Technischen Universität etwa wurden zehn Prozent der Mittel gestrichen, so
       Direktor Jürgen Christof. „Damit müssen wir Personal abbauen und können nur
       wenige Neubestände erwerben.“ Es gebe aber auch eine gute Neuigkeit: „Ab 4.
       Mai hat unsere Bibliothek bis zum Ende des Jahres rund um die Uhr
       geöffnet.“ Die Finanzierung für dieses Pilotprojekt wurde noch nicht
       gestrichen.
       
       Anders als der schwarz-rote Senat setzt sich Elke Büdenbender, Juristin und
       Ehefrau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD), für die
       Bibliotheken ein. Sie seien ein „wertvoller Baustein unserer Demokratie“,
       erklärte Büdenbender anlässlich der anstehenden „Nacht der Bibliotheken“.
       Am 4. April wird sie die „Nacht“ in Berlin eröffnen.
       
       14 Mar 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.nachtderbibliotheken.de/veranstaltungen/
   DIR [2] /Berlin-spart-an-der-Kultur/!6070850
   DIR [3] /TU-Praesidentin-ueber-Berlins-Sparzwang/!6071647
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Klarissa Krause
       
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