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       # taz.de -- Neues Gesetz in Russland: NGOs sind jetzt Agenten
       
       > Trotz aller Kritik verabschiedete das russische Parlament ein Gesetz,
       > nach dem ausländisch finanzierte NGO-Mitarbeiter als Agenten gelten. Und
       > Verleumdung wird jetzt teurer.
       
   IMG Bild: Die Duma tut alles, um unliebsame Kritiker zum Schweigen zu bringen.
       
       MOSKAU dpa | Wer in Russland für politische Arbeit Geld aus Deutschland
       oder anderen Ländern erhält, muss sich nun offiziell als „ausländischer
       Agent“ zu erkennen geben. Tortz aller Kritik aus dem Ausland nahm die
       Staatsduma am Freitag in dritter und letzter Lesung ein neues Gesetz über
       Nichtregierungsorganisationen (NGO) an.
       
       Wenn NGO-Mitarbeiter Hilfen aus dem Ausland nicht offenlegen, müssen sie
       mit Geld- oder sogar Haftstrafen rechnen. Menschenrechtler befürchten, dass
       sie als Spione ausgegrenzt und verfolgt werden. Auch die EU und die USA
       hatten das Gesetz kritisiert.
       
       Auf Verleumdung stehen in Russland künftig deutlich drastischere
       Geldstrafen bis zu 500.000 Rubel (12.500 Euro) statt bisher maximal 3.000
       Rubel. Das Parlament in Moskau stimmte am Freitag mehrheitlich für das
       umstrittene Gesetz, das als weiteres Druckmittel gegen Gegner von Kremlchef
       Wladimir Putin gilt. Das meldete die Agentur Interfax.
       
       Die Kremlpartei Geeintes Russland verfügt in der Duma über die absolute
       Mehrheit. Nach Ansicht von Regierungsgegnern zielt das Gesetz darauf ab,
       die Opposition mundtot zu machen. Auch Bürgerrechtler kritisieren die
       Einschränkung der Meinungs- und Redefreiheit.
       
       13 Jul 2012
       
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