# taz.de -- Offener Brief von 50 Organisationen: Fracking nicht erlauben
> 50 Organisationen fordern eine klare Positionierung der Bundesregierung.
> Fracking soll verboten bleiben, auch wenn Rufe danach lauter werden.
IMG Bild: Eine Ölpumpe in Texas
Berlin taz | 50 Bürgerinitiativen, Kirchengruppen und Umweltverbände
fordern in einem offenen Brief an vier Bundesminister:innen ein klare
Absage an Fracking. Sie reagieren damit auf die [1][immer lauter werdenden
Rufe] nach einer Erlaubnis für diese Fördertechnik, die in Deutschland
verboten ist.
Beim Fracking wird für die Gewinnung von Gas ein Gemisch aus Wasser und
Chemikalien in den Boden gepumpt. So entstehen Risse im Gestein, durch die
Gas entweicht. Nach einer Studie der Bundesanstalt für Geowissenschaften
und Rohstoffe (BGR) von 2016 [2][könnten in Deutschland zwischen 380 und
2.340 Milliarden Kubikmeter Gas mittels Fracking] gefördert werden. Die
Methode gilt als extrem umweltzerstörend, sie kann zu Erdbeben führen. In
der aktuellen Energiekrise werden trotzdem Forderungen lauter, auch in
Deutschland auf diese Art Gas zu gewinnen. Vor allem die FDP versucht sich
mit diesem Thema zu profilieren.
„Fracking schafft keine Abhilfe in Sachen aktueller Energiekrise“,
[3][heißt es in dem Brief] an das Wirtschafts-, das Umwelt-, das
Landwirtschafts- und das Gesundheitsministerium. Bis das so gewonnene Gas
zur Verfügung stände, würden bis zu zehn Jahre vergehen. „Dann aber wird es
aufgrund des massiven Ausbaus der erneuerbaren Energien gar keinen Engpass
mehr geben“, schreiben die Unterzeichnenden, zu denen der Naturschutzbund
Deutschland, die Organisationen Urgewald, PowerShift und Forum Umwelt und
Entwicklung sowie die Arbeitsgemeinschaft der Umweltbeauftragten der
Evangelischen Kirchen gehören.
Diese Fördertechnik beschleunige die Erderhitzung. Studien belegten
negative Gesundheitsauswirkungen, heißt es. „Fracking ist keine
vertrauenswürdige Technologie und droht die Klima- und Ressourcenkrise
weiter zu verschärfen“, so der Vorsitzende des Umweltverbands BUND, Olaf
Brandt, der den offenen Brief ebenfalls unterzeichnet hat. Der Wasserbedarf
beim Fracking sei enorm. „Gerade nach einem erneuten dramatischen Dürrejahr
wie 2022 wäre es grotesk, diesen Aspekt zu ignorieren und Fracking die Tür
zu öffnen“, sagte er.
26 Oct 2022
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## AUTOREN
DIR Anja Krüger
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