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       # taz.de -- Pläne zur Cannabis-Freigabe: Cann a bisl gefährlich sein
       
       > Die Ampel will Cannabis legalisieren. Doch die Pläne gehen zu weit, sie
       > blenden Gefahren für junge und suchtgefährdete Menschen aus.
       
   IMG Bild: Expert*innen fordern, dass die Altersgrenze bei Cannabis-Konsum nicht unter 21 Jahren liegt
       
       Einem Medienbericht zufolge arbeitet die Bundesregierung intensiv am
       [1][Gesetz zur Cannabis-Legalisierung]. Vorgesehen ist, dass Menschen ab 18
       Jahren künftig nicht bestraft werden, wenn sie bis zu 20 Gramm Gras kaufen
       oder bei sich haben.
       
       Für manche ist dieser Vorstoß, den Gesundheitsminister Karl Lauterbach
       (SPD) schon letztes Jahr angekündigt hat, allerdings eine Zumutung und eine
       Gesundheitsgefährdung.
       
       Denn: Cannabis kann abhängig machen – zumindest psychisch. Für
       suchtgefährdete Menschen kann eine Legalisierung bedeuten, dass sie sich
       weniger gut schützen können, auch weil sie häufiger mit der Droge
       konfrontiert würden. Ganz ähnlich, wie das bereits beim Alkohol der Fall
       ist. Während man bis dato die im Untergrund angesiedelte Kifferszene noch
       aktiv verlassen, also „aussteigen“ kann, wäre die Droge in Zukunft
       omnipräsent. Zudem kann Cannabis Psychosen auslösen. Das ist gut erforscht
       und stellt insbesondere für junge Menschen eine Gefahr dar.
       
       Die Kritik an den Legalisierungsideen lässt sich nicht als konservative
       Rückwärtsgewandtheit abtun, ist sie doch auch Gegenstand aktueller
       Forschung: Führende deutsche Suchtgesellschaften fordern in einem
       [2][Positionspapier] sehr klare Reglementierungen und Vorgaben und warnen
       vor Gesundheitsfolgen.
       
       Da sich das Gehirn noch bis zum 26. Lebensjahr in der Entwicklung befände,
       sei eine Cannabislegalisierung ab 18 potenziell gefährlich. So könne der
       Konsum zu einer Hirnreifungsstörung mit Auswirkungen auf kognitive
       Leistungen und zu einem erhöhten Risiko für die Entwicklung psychischer
       Erkrankungen führen sowie negativ auf das Immunsystem wirken. [3][Nach
       gegenwärtigem Wissensstand] solle die Altersgrenze nicht unter 21 Jahren
       liegen. Des Weiteren fordern die Expert*innen eine begrenzte Abgabe von
       Cannabis. Zumindest diese ist nun Teil des Entwurfs.
       
       Im Zweifel sollte der Schutz Einzelner Vorrang haben. Genussaspekte und
       wirtschaftliche Vorteile wiegen die Nachteile einer völligen Legalisierung
       nicht auf. Eine Entkriminalisierung, also die Straffreiheit bei Besitz,
       oder eine Legalisierung ab frühestens 21 Jahren hingegen wären denkbare
       Konzepte.
       
       21 Oct 2022
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Karl-Lauterbach-will-Kiffen-erlauben/!5889494
   DIR [2] https://www.dg-sucht.de/fileadmin/user_upload/pdf/aktuelles/Gemeinsames_Positionspapier_zur_Cannabisregulierung.pdf
   DIR [3] https://www.dgppn.de/schwerpunkte/aktuelle-positionen-1/aktuelle-positionen-2022/positionspapier-cannabislegalisierung.html
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Sean-Elias Ansa
       
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