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       # taz.de -- Prognose des Industrieverbands: Aussichten für die Wirtschaft bleiben schlecht
       
       > 2025 wird wieder ein Rezessionsjahr, sagt der Bundesverband der deutschen
       > Industrie. Er wendet sich nicht gegen eine Schließung der deutschen
       > Grenzen.
       
   IMG Bild: Der BDI zeichnet ein trübes Bild von Deutschlands Wirtschaftskraft
       
       Berlin taz | Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) fordert eine
       Stärkung der Europäischen Union. Er ist aber nicht dazu bereit, Stellung
       [1][zu den von den Spitzen der CDU und CSU geforderten Grenzschließungen
       und -kontrollen] zu beziehen.
       
       „Unsere Zukunft liegt in einer engeren Zusammenarbeit auf europäischer
       Ebene“, sagte der neue BDI-Präsident Peter Leibinger am Dienstag zum
       Jahresauftakt vor Journalist:innen in Berlin. Leidinger hat am 1.
       Januar seinen [2][Vorgänger Siegfried Russwurm abgelöst], der turnusgemäß
       aus dem Amt geschieden ist. „Wir im BDI sind Europäer im Herzen“, betonte
       Leibinger. Trotzdem wollte er sich partout nicht zur Forderung der Union in
       der aktuellen Debatte positionieren, die deutschen Grenzen zu schließen und
       an den Übergängen Kontrollen einzuführen. Dazu werde er nichts sagen,
       erklärte er nur.
       
       Kritiker:innen der Unionsforderung warnen davor, dass der Zusammenhalt
       in der EU politischen Schaden nimmt, wenn die deutschen Grenzen dicht
       gemacht werden. Auch viele Unternehmen sind skeptisch. Sie fürchten höhere
       Kosten und Probleme mit den Lieferketten, wenn Lkws wegen der Kontrollen an
       den Grenzübergängen länger warten müssen. BDI-Hauptgeschäftsführerin
       Tanja Gönner versuchte die Sorgen vor solchen Problemen zu zerstreuen. Nach
       den Grenzkontrollen, die während der Fußball-Europameisterschaft eingeführt
       worden waren, habe es keine Beschwerden von Unternehmen gegeben, sagt sie.
       Vor ihrer Tätigkeit als Industrielobbyistin saß Gönner für die CDU im
       Bundestag und führte in Baden-Württemberg verschiedene Ministerien.
       
       Zusätzliche Probleme und Kosten kämen für die deutsche Wirtschaft, [3][die
       bereits zwei Jahre Rezession erlebt hat], zur Unzeit. Der BDI zeichnet auch
       für die Entwicklung im laufenden Jahr ein trübes Bild: Das
       Bruttoinlandsprodukt wird nach seiner Einschätzung um 0,1 Prozent sinken,
       während die Weltwirtschaft um 3,2 Prozent zulegt und im Euroraum mit einem
       Wachstum von 1,1 Prozent zu rechnen ist. Die Bundesregierung geht
       allerdings Medienberichten zufolge davon aus, dass die deutsche Wirtschaft
       2025 nicht mehr in der Rezession ist und um 0,3 Prozent wächst.
       
       28 Jan 2025
       
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