# taz.de -- Protest gegen AfD-Nachwuchs: Buntes Bündnis gegen rechte Jugend
> Rund 1.500 Menschen demonstrieren in Apolda gegen den Bundeskongress der
> Jungen Alternative. Die beschließt wie erwartet ihre Auflösung.
IMG Bild: Protest mit Polizeibegleitung: Demonstration gegen die Junge Alternative in Apolda
Apolda taz | Laut Polizeiangaben haben am Samstag etwa 250 Mitglieder am
Bundeskongress der rechtsextremen Jungen Alternative (JA) im thüringischen
Apolda teilgenommen. Nach dem Treffen steht fest, dass sich die
Organisation zum 31. März auflösen wird. Damit reagiert die JA auf den
[1][Beschluss ihrer Mutterpartei], die Parteijugend enger an die AfD zu
binden. Im Januar hatte die AfD auf ihrem Bundesparteitag in Riesa
beschlossen, eine neue Jugendorganisation zu gründen. Der
AfD-Bundesvorstand zielt mit der Reform auch darauf ab, die Parteijugend
vor einem möglichen Verbotsverfahren zu schützen. Denn die JA gilt dem
Verfassungsschutz seit 2023 als gesichert rechtsextrem.
Bisher galt: Nur der Vorstand der JA musste Mitglied in der AfD sein.
Künftig soll das für alle Mitglieder ab dem 16. Lebensjahr gelten. Radikale
Kader der JA empfinden die Reform als einen Schlag gegen die eigene
Parteijugend. Man habe der Jugend „den Dolch in den Rücken gerammt“,
reagierte die JA Schleswig-Holstein auf die Reform gewohnt geschmacklos in
einem Tweet auf X.
„Heute ist nicht alle Tage, wir kommen wieder, keine Frage …“, so ein
weiterer Tweet von selben Account nach der Selbstauflösung der JA. Die
Antifa Nord verweist [2][in einem Tweet auf X] darauf, dass der Spruch
möglicherweise auch eine Anspielung auf ein Bekennervideo des
rechtsterroristischen NSU darstellt. In einem solchen wurde der Spruch
ebenfalls verwendet. Der Spruch auch der Figur Paulchen Panther aus der
Zeichentrickserie „Der rosarote Panther“ ist also alles andere als eine
harmlose Abschiedsfloskel.
## Lauter Gegenprotest
Ungestört blieb die rechtsextreme Parteijugend auf ihrem Bundeskongress in
Apolda nicht. Ein Bündnis verschiedener zivilgesellschaftlicher
Initiativen, darunter das Netzwerk Buntes Weimarer Land, Aufstehen gegen
Rassismus sowie Jetzt erst recht Apolda, mobilisierte zu einem Gegenprotest
unter dem Motto „NEIN zur JA“.
„Wir wollten deutlich machen, dass wir den Bundeskongress der JA nicht
unwidersprochen stehen lassen“, sagte Max Reschke, Sprecher des Bündnisses,
der taz. Er sei auch dankbar für die Unterstützung aus umliegenden Städten.
„So viele waren wir hier noch nie“, so Reschke. Das sei ein starkes Zeichen
für die Stadt. Auch aus Städten wie Leipzig, Göttingen, Erfurt und Jena
reisten Aktivist:innen zum Protest an. Rund 1.500 Menschen beteiligten
sich laut Angaben der Polizei an den Demonstrationen. Das Bündnis der
Organisierenden spricht von rund 3.000 Teilnehmenden.
Im Vorfeld hatte das Netzwerk Buntes Weimarer Land versucht, den
Bürgermeister der Stadt Apolda davon zu überzeugen, der JA [3][den
Mietvertrag für die Stadthalle zu kündigen]. Eine juristische
Auseinandersetzung mit der JA über die Nutzung der Stadthalle hielt der
parteilose Bürgermeister der Stadt, Olaf Müller, für wenig
erfolgversprechend. Die JA durfte tagen.
2 Feb 2025
## LINKS
DIR [1] /Weidel-zur-AfD-Kanzlerkandidatin-gewaehlt/!6061592
DIR [2] https://x.com/AfaNord/status/1885761807253393482?t=VkUuFvnlcZ3SsJWzBe5waA&s=19
DIR [3] /Bundeskongress-der-Jungen-Alternative/!6062745
## AUTOREN
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