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       # taz.de -- Proteste an der Grenze Gaza-Israel: Tote und mehr als 1700 Verletzte
       
       > Die Hamas hat zu Protesten und zum Übertreten der Grenze nach Israel
       > aufgerufen. Israelische Soldaten töteten am Montag 52 Palästinenser.
       
   IMG Bild: Palästinenser in Gaza haben sich von den Warnungen Israels nicht abschrecken lassen
       
       Gaza/Tel Aviv ap/dpa | Schon Stunden [1][vor der Eröffnung der
       US-Botschaft] in Jerusalem ist es am Montag zu heftigen Protesten der
       Palästinenser gekommen. Bei schweren Konfrontationen im Gazastreifen mit
       Soldaten an der Grenze zu Israel sind 52 Menschen getötet worden. Rund 1700
       weitere Menschen wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums des
       Gazastreifens verletzt. Es ist damit der Tag mit den meisten Todesopfern
       seit dem Gaza-Krieg 2014.
       
       Die USA verlegen ihre Botschaft in Israel offiziell von Tel Aviv nach
       Jerusalem. US-Präsident Donald Trump hatte Jerusalem im Dezember im
       Alleingang als Hauptstadt Israels anerkannt. Dies löste schwere Unruhen in
       den Palästinensergebieten aus. Israel feiert den Schritt dagegen als
       politischen Triumph. Der endgültige Status Jerusalems ist einer der größten
       Streitpunkte im Nahost-Konflikt. Die Palästinenser beanspruchen den 1967
       von Israel besetzten und 1980 annektierten Ostteil Jerusalems als künftige
       Hauptstadt des von ihnen angestrebten eigenen Staates.
       
       Tausende Palästinenser versammelten sich zu von der radikalislamischen
       Hamas organisierten Protesten nahe der Grenze zu Israel. Ein Grenzübertritt
       sei möglich, sagten führende Hamas-Funktionäre. Israel hatte zuvor
       angekündigt, um jeden Preis jeden Versuch zu vereiteln, die
       Grenzsicherungsanlagen an seiner Südgrenze zu durchbrechen. Es ist
       international für seinen Schießbefehl an die Grenztruppen kritisiert
       worden. Die Regierung hat das mit der Erklärung zurückgewiesen, Israel habe
       das Recht, seine Grenzen zu verteidigen.
       
       Die Einweihung der US-Botschaft in Jerusalem am Montagnachmittag findet am
       gleichen Tag statt, an dem Israel [2][sein 70-jähriges Bestehen] feiert. Am
       Dienstag jährt sich zudem zum 70. Mal die Nakba (deutsch: Katastrophe oder
       Unglück). An diesem Tag erinnern die Palästinenser an die Vertreibung und
       Flucht von rund 760.000 Landsleuten, die 1948 auf die Gründung des Staats
       Israel folgten. Seit Ende März hat die israelische Armee bei den Protesten
       am Gazastreifen gegen Vertreibung und Landnahme nun bereits 70
       Palästinenser erschossen.
       
       14 May 2018
       
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