URI: 
       # taz.de -- Proteste in Iran: Über 1.200 Menschen verhaftet
       
       > Das Regime verhaftet, tötet und verletzte Protestierende. Angesichts des
       > gewaltsamen Vorgehens bestellt die Bundesregierung Irans Botschafter
       > ein.
       
   IMG Bild: Proteste in Teheran am 21. September 2022
       
       Paris/Teheran/Berlin afp/dpa/taz | In Iran wurden seit Beginn der
       [1][Proteste] nach Behördenangaben mittlerweile mehr als 1.200 Menschen
       festgenommen. „Bei den Unruhen in den vergangenen Tagen wurden in
       Masandaran 450 Randalierer festgenommen“, erklärte der Generalstaatsanwalt
       der nordiranischen Provinz laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna am
       Montag. Am Samstag hatten iranische Behörden bereits fast 740 Festnahmen
       gemeldet. In Masandaran hätten „Randalierer“ „Regierungsgebäude angegriffen
       und öffentliches Eigentum beschädigt“. Örtlichen Medienberichten zufolge
       skandierten sie Parolen gegen das Regime.
       
       Auch in der südlichen Provinz Hormosgan wurden über 80 Menschen
       festgenommen, wie die Nachrichtenagentur Fars berichtete, außerdem Dutzende
       in den Städten Sandschan im Nordwesten, Kerman im Südosten und Karadsch,
       westlich von Teheran.
       
       [2][Laut des Journalistenkollektivs IranWire] soll in der Stadt Rasht im
       Nordiran außerdem eine feministische Aktivistin festgenommen worden sein.
       Sie werde an einem unbekannten Ort festgehalten, auch ein Haftbefehl sei
       nicht vorgelegt worden.
       
       Der Leiter der iranischen Justizbehörde hatte am Sonntag ein
       „entschlossenes Vorgehen ohne Nachsicht“ gegen die Protestierenden
       gefordert.
       
       ## Mindestens 40 Menschen wurden getötet
       
       Durch die anhaltende [3][Unterbrechung des Internets] in Iran ist die
       Verbreitung von Informationen über die Proteste im Land stark
       beeinträchtigt, unabhängige Bestätigungen schwer zu bekommen. Augenzeugen
       berichteten aber der Nachrichtenagentur dpa, dass auch in der Nacht zum
       Montag in der Hauptstadt Teheran gegen die iranische Führung protestiert
       wurde. Augenzeugen berichteten weiter, dass die Polizei Hauptstraßen
       blockiert habe, auch seien Schüsse zu hören gewesen.
       
       Einer nicht näher erläuterten offiziellen Bilanz iranischer Behörden
       zufolge sind seit Beginn der Proteste über 40 Menschen getötet worden,
       darunter Demonstranten und Sicherheitskräfte. Die in Oslo ansässige
       Zivilorganisation [4][Iran Human Rights] berichtet von mindestens 57
       getöteten Demonstranten.
       
       Angesichts des gewaltsamen Vorgehens gegen die Protestteilnehmer in Iran
       hat die Bundesregierung am Montagnachmittag den iranischen Botschafter
       einbestellt.
       
       Auslöser der Proteste, die sich gegen den [5][Zwangshidschab] sowie das
       gesamte Regime richten, war der Tod der 22-jährigen [6][kurdischen Iranerin
       Mahsa „Zhina“ Amini]. Sie starb wohl an einer Hirnblutung, nachdem sie bei
       einer Kontrolle der Kleiderordnung von der Moralpolizei verprügelt wurde.
       
       26 Sep 2022
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Proteste-fuer-Frauenrechte-in-Iran/!5883553
taz.de:70 /Proteste-in-Iran/!5880182:63: line too long