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       # taz.de -- Regierungskrise in der Republik Moldau: Gavrilita kündigt Rücktritt an
       
       > In der Republik Moldau ist das Kabinett zurückgetreten. Zuvor hatte es
       > Proteste wegen hoher Energiepreise und Ängsten vor einer Invasion
       > Russlands gegeben.
       
   IMG Bild: Natalia Gavrilita bei der Verkündung ihres Rücktritts am Freitag
       
       Chisinau Reuters | Die Republik Moldau ist inmitten zunehmender Spannungen
       mit Russland in eine schwere Regierungskrise gerutscht. Die pro-europäische
       Ministerpräsidentin Natalia Gavrilita kündigte am Freitag vor dem
       Hintergrund wirtschaftlicher Turbulenzen den Rücktritt ihrer vor 18 Monaten
       angetretenen Regierung an. Ebenfalls am Freitag bestellte die Regierung in
       Chisinau den russischen Botschafter wegen Verletzung des Luftraums ein.
       
       Moldau grenzt an den Westen der Ukraine an. Ähnlich wie im Nachbarland hat
       sich auch in der Republik Moldau ein Landesteil abgespalten, der von
       pro-russischen Separatisten beherrscht wird. Seit dem Beginn der russischen
       Invasion in der Ukraine sind in Chisinau Befürchtungen gewachsen,
       [1][Russland wolle das Land destabilisieren]. Präsidentin Maia Sandu hatte
       deswegen im Januar beim Weltwirtschaftsgipfel in Davos Verbündete um Hilfe
       gebeten. Die ehemalige Sowjetrepublik bezog bislang vor allem aus Russland
       Erdgas. Das Land möchte Mitglied der EU werden. Deutschland hatte dem Land
       vergangenen November rund 30 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um im
       Winter eine Energiekrise zu vermeiden.
       
       In Moldau war es zuletzt zu Protesten gegen inflationsbedingte
       Preissteigerungen gekommen. Vor allem die Energiekosten setzten den rund
       2,5 Millionen Einwohnern zu. Dazu kommt eine Flüchtlingswelle aus der
       Ukraine infolge der russischen Invasion. Präsidentin Sandu nahm den
       Rücktritt der Regierung an. Sie kündigte über Facebook an, sich mit den
       Fraktionen im Parlament zu beraten und einen Kandidaten für das Amt des
       Regierungschefs zu nominieren.
       
       Moldau warf Russland am Freitag vor, [2][eine Rakete mit Ziel in der
       Ukraine habe das Land überflogen]. „Wir verurteilen die jüngsten
       unfreundlichen Akte und Stellungnahmen gegen die Republik Moldau, die für
       unser Volk absolut unannehmbar sind“, erklärte das Außenministerium. Die
       Russische Föderation müsse die Aggressionen gegen das Nachbarland stoppen.
       
       Die Regierung in Moskau wirft dem Westen vor, Moldau für eine gegen
       Russland gerichtete Politik zu instrumentalisieren. Vergangenen Freitag
       hatte Außenminister Sergej Lawrow erklärt, Moldau könne ein neues
       „anti-russisches Projekt“ nach der Ukraine werden. Zudem könne kein Zweifel
       daran bestehen, dass der Westen Georgien zu Russlands nächstem Feind machen
       wolle.
       
       10 Feb 2023
       
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