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       # taz.de -- Rituelle Gewalt: Eine ausgeblendete Realität
       
       > Rituelle Gewalt ist eine sehr brutale Form des Missbrauchs. Manche
       > zweifeln ihre Existenz an. Julia Winter nicht. Sie hat sie erlebt.
       
       Anmerkung der Redaktion: Nach der Veröffentlichung dieses Textes haben uns
       viele Zuschriften erreicht, dankbare, aber auch kritische. Wir haben den
       Text an einigen Stellen überarbeitet, um noch deutlicher zu machen, welche
       Fakten aus der Erzählung der Protagonistin wir prüfen konnten, und welche
       sich allein auf ihre Darstellung beziehen. Die Frage, inwieweit
       organisierte Täter*innennetzwerke rituellen sexuellen Missbrauch
       betreiben, wird zurzeit intensiv diskutiert. Wir werden diese Debatte
       weiter begleiten und in der taz abbilden. 
       
       Hinweis: In diesem Text werden Missbrauch und gewalttätige Übergriffe
       beschrieben. Seien Sie achtsam, wenn Sie das Thema betrifft. 
       
       Für Betroffene sexualisierter, organisierter und ritueller Gewalt gibt es
       das Hilfetelefon berta: 0800-3050750. [1][https://nina-info.de/berta] 
       
       Kopfsteinpflaster, ein Hauch von Kälte in der Luft. Es ist still an diesem
       Ort am Rande einer ostdeutschen Großstadt. Kaum ein Mensch ist auf den
       Straßen zu sehen. Hier hat sich Julia Winter entschlossen zu reden. Trotz
       der Angst und obwohl sie sich bedroht sieht.
       
       An diesem Tag im Herbst 2022 und in den darauffolgenden Treffen wird Julia
       Winter ihre Geschichte offenlegen. Es ist eine Geschichte, die schwer zu
       ertragen ist. Sie handelt von Gewalt, die sie von Kindheit an erlitten hat.
       Winter sagt, sie sei jahrzehntelang gefoltert, gequält, missbraucht worden.
       
       Die Täter:innen seien ihr eigener Vater und andere Verwandte, aber auch
       zahlende Kund:innen gewesen. Ihre Familie gehöre [2][einer faschistoiden
       Gruppierung] an; der massive Missbrauch sei mit einer Ideologie von
       Herrschaft und Unterwerfung einher gegangen. Es sei dabei vor allem um
       Macht und Geld gegangen.
       
       Winter fällt es schwer, ihre Erlebnisse zu schildern. Am einfachsten geht
       es schriftlich. In Mails an die wochentaz berichtet sie von Folter durch
       Stromschläge, von regelmäßigen Vergewaltigungen, von einem absichtlich
       herbeigeführten Herzstillstand durch sadistische Gewalt. Wenn sie sich im
       Gespräch zu den Taten äußert, wirkt sie distanziert, fast emotionslos.
       
       „Ich bin in eine Realität hineingeboren, die Missbrauch in vielfältigsten
       Formen ausübte“, sagt sie. Mit „Realität“ meint sie ihre Familie. Ihren
       Vater nennt sie nur ihren „Erzeuger“. Er habe sie mit Stromschlägen
       gefoltert, schreibt Julia Winter, dies habe ihn sexuell erregt. Er habe ihr
       dabei Elektroden in ihre Körperöffnungen oder unter die Fingernägel
       geschoben. Auf dem ausgebauten Dachboden habe er in einem verschlossenen
       Schrank ein Gerät gehabt. Er habe sie geknebelt und mit einem Regler die
       Stromstärke reguliert. Daraufhin habe er sie vergewaltigt.
       
       Winter sagt, sie ist Betroffene ritueller Gewalt. Dieser Begriff meint eine
       spezielle Form der organisierten, sexualisierten Gewalt, bei der
       Täter:innen eine Art Glaubenssystem in faschistoiden, satanistischen
       oder religiösen Gruppen schaffen. Julia Winters Familie lebt eine
       faschistoide Ideologie, sagt Winter.
       
       Die Betroffenen ritueller Gewalt werden manipuliert, berichten
       Therapeut:innen, die mit ihnen arbeiten. Den Betroffenen werde suggeriert,
       sie seien auserwählt und [3][der Missbrauch] sei eine Prüfung. Das führe
       dazu, dass sich die Betroffenen an die Gruppe binden.
       
       ## Hohe Dunkelziffer
       
       Es gibt kaum Zahlen zu ritueller Gewalt. Die [4][Unabhängige Kommission zur
       Aufarbeitung von Sexuellem Kindesmissbrauch kam in einem Gutachten im
       Auftrag der Bundesregierung im Jahr 2019] zu dem Schluss, dass rund zehn
       Prozent aller bekannt gewordenen Missbrauchsfälle in organisierten oder
       rituellen Strukturen stattfinden. Die Dunkelziffer dürfte viel höher
       liegen.
       
       Das lässt auch die Vielzahl der eingehenden Anrufe [5][beim Hilfetelefon
       berta] erahnen. Die Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung (UBSKM)
       bietet es seit 2019 für Betroffene organisierter sexualisierter und
       ritueller Gewalt an.
       
       Allein in den ersten zwei Jahren hätten sich über 8.000 Menschen gemeldet,
       fast 5.500 Beratungsgespräche seien geführt worden, so die
       Missbrauchsbeauftragte. Die Gewalt und die Erfahrungen, die Betroffene
       schildern, sind laut Aufarbeitungskommission teilweise so drastisch, dass
       sie von Außenstehenden oft nicht für glaubwürdig gehalten werden. Auch
       deshalb schaffen es Fälle wie der von Julia Winter selten in die
       Öffentlichkeit.
       
       In der Schweiz gab es in den vergangenen Jahren hingegen eine sehr
       medienwirksame Debatte über rituelle Gewalt, allerdings mit einer anderen
       Sichtweise auf das Thema. Ausgelöst wurde sie durch zwei Dokumentationen
       des öffentlich-rechtlichen Schweizer Senders SRF. Der Vorwurf in den
       [6][Sendungen:] Patient:innen würden durch suggestive Befragung
       Missbrauch erinnern, der nie stattgefunden habe.
       
       Die SRF-Journalist:innen beschuldigten vor allem einen Beratungsverein und
       den Oberarzt einer bekannten Schweizer Privatklinik, die sich auf Fälle
       schwerer Traumatisierung spezialisiert haben.
       
       Nach der Ausstrahlung der Filme beauftragte das Gesundheitsamt des Kantons
       Thurgau ein offizielles Gutachten zu der Arbeit in der Privatklinik. Das
       Gutachten bestätigte die Vorwürfe aus den Dokumentationen: Auf den
       Traumatherapie Stationen sei die „Verschwörungserzählung „rituelle
       Gewalt/Mind Control““ vorhanden. Mind Control bezeichnet die absichtsvolle,
       systematische Spaltung Betroffener in verschiedene Persönlichkeitsanteile.
       Heißt, dass es möglich sei, Kinder für den Missbrauch zu deutsch „mental zu
       kontrollieren“, also zu manipulieren.
       
       Gegen die Chefärztin der Klinik wurde ein Strafverfahren eingeleitet, sie
       wurde freigestellt. Der Oberarzt verlor seinen Job. Die Klinikleitung
       entschuldigte sich. Patient:innen der Klinik wiederum ergriffen Partei
       für die Klinik und die freigestellten Ärzt:innen. Sie kritisierten die
       „tendenziösen Medienberichte“. Im Januar 2023 strahlte das SRF eine dritte
       Dokumentation aus.
       
       ## Leben unter neuer Identität
       
       Julia Winter hat oft erlebt, dass ihr nicht geglaubt wird. Sie wird Mitte
       der Siebzigerjahre in Ostdeutschland geboren. Wo und wann soll hier nicht
       stehen, genauso wie der richtige Name von Julia Winter. Name und Ort sind
       der Redaktion bekannt. Mittlerweile hat sie ihren Geburtsnamen geändert und
       lebt in einer Stadt irgendwo in Deutschland. Trotzdem hat sie Angst, dass
       ihre Familie sie aufsucht.
       
       Diese lebe noch heute in einem Einfamilienhaus in einem idyllischen Dorf in
       Ostdeutschland, erzählt Winter bei einem Treffen mit der taz. Ihre
       Verwandten genießen Ansehen im Ort, erzählt Winter. „Nach außen hin waren
       wir eine Vorzeigefamilie“, erinnert sie sich. „Wir Kinder galten als fromm,
       brav, hatten gute Schulnoten und ein Lächeln ins Gesicht getackert.“
       
       Ab ihrem sechsten Lebensjahr habe sich Winter um den Haushalt und die
       depressive Mutter gekümmert: „Waschen, kochen, die Mutter überreden, etwas
       zu essen, ihr das Messer aus der Hand nehmen, wenn sie an ihren Pulsadern
       herumschnitt – das war alles meine Aufgabe.“
       
       Ihren Vater beschreibt Winter als manipulativ, sadistisch und zugleich als
       einen angesehenen und einflussreichen Mann, der eine wichtige Position in
       der Kirchengemeinde innehatte. Er habe die Familie kontrolliert und auch
       die Mutter missbraucht. Winter selbst, so sagt sie, sei aus einer
       Vergewaltigung entstanden.
       
       Ihre ersten Erinnerungen im Alter von drei Jahren beschreibt sie so: „Meine
       Mutter saß nach einem Gewaltexzess meines Vaters auf der Couch. Ich habe
       einen Waschlappen geholt, um ihr zu helfen, weil sie verletzt war.“ Doch
       auch ihre Mutter erlebt Winter als unberechenbar: Manchmal habe sie mit
       allem, was sie in die Hand bekam, auf sie eingeschlagen. Liebe und
       Zuwendung habe Julia Winter nicht gekannt: „Mein Alltag war geprägt von
       Angst.“
       
       Wenn Winter von der Gruppierung spricht, der auch ihre Familie angehöre,
       nennt sie diese einen „germano-faschistischen Kult“. Die Mitglieder
       betrachteten sich als Herrenmenschen, als Vertreter einer auserwählten und
       zum Herrschen bestimmten Rasse. Es existiere ein Zwang zum Gehorsam, jede
       Abweichung werde bestraft. Schwäche gelte als verwerflich, nur die Starken,
       die „Rasse-Reinen“ kämen in der Welt voran.
       
       Um welche Gruppierung es sich genau handelt und wie viele Mitglieder sie
       hat, will Winter nicht sagen. Ihr Opa habe Kontakt zu Josef Mengele gehabt
       und öfter gesagt, „er sei froh, dass er das Wissen von ihm weitertragen
       darf“, so Winter. Mengele, der deutsche Arzt, führte zu NS-Zeiten
       medizinische Experimente an KZ-Insass:innen durch, darunter auch
       Folter. An Mengeles Methoden hätte sich auch die Gruppierung orientiert, um
       sie gefügig zu machen.
       
       Julia Winter erinnert sich an einen Akt des Folterns, als sie noch Kind
       war: Sie sei nackt in eine Gefriertruhe gesteckt worden. „Es war dunkel und
       furchtbar kalt. Nach einer Weile wurde die Luft knapp, dann wurde ich
       bewusstlos.“ Die Erinnerung habe erst wieder eingesetzt, als ein Täter die
       Gefriertruhe geöffnet habe. Er habe sich als Retter dargestellt, sie müsse
       ihm von nun an gehorchen. Als er sie mit einem Ruck aus der Truhe gezogen
       habe, seien einige festgefrorene Stellen Haut abgerissen.
       
       ## Aus Angst geschwiegen
       
       „Einmal muss die Gewalt so schlimm gewesen sein, dass ich zum Arzt gebracht
       wurde, da war ich 14“, erzählt sie. Ihr Vater war dabei. Der Arzt habe
       gefragt, ob irgendetwas nicht in Ordnung sei, aus Angst habe sie
       geschwiegen. Mit 16 habe sie zum ersten Mal versucht, sich umzubringen.
       Zwei weitere Suizidversuche seien gefolgt.
       
       Was Julia Winter erzählt, lässt sich schwer überprüfen. Es gibt kaum
       Zeugen, die nicht selbst Täter:innen waren. Normalerweise [7][gehört es
       zu einer ausgewogenen Berichterstattung und zur journalistischen Fairness,
       auch die anzuhören, gegen die Vorwürfe erhoben werden]. Julia Winter lehnt
       das strikt ab. Auf keinen Fall will sie, dass die Redaktion Kontakt mit
       ihrer Familie aufnimmt.
       
       In diesem Text stehen also ein Stück weit journalistische Sorgfaltspflicht
       gegen den Schutz der Betroffenen. Die Redaktion hat sich für den Schutz der
       Betroffenen entschieden, denn es gibt Hinweise und Belege, die Winters
       Erzählung stützen.
       
       Da ist zum Beispiel ein Haushaltsbüchlein aus ihrer Kindheit. Julia Winter
       hat es zu einem Treffen mitgebracht: Ein kleines DIN-A5-Heft, es sieht
       abgenutzt aus und ist bis zur Hälfte in einer ordentlichen
       Kinderhandschrift beschrieben. Winter sagt, sie habe es zwischen ihrem 11.
       und ihrem 14. Lebensjahr geführt. Sie blättert es auf.
       
       Darin verzeichnet sind ihre Ein- und Ausgaben: Geldgeschenke von Verwandten
       etwa und Belege über kleinere Besorgungen. Auch ein „Urlauberzimmer“ ist
       darin aufgeführt. Das sei ein Ort gewesen, an dem sie missbraucht wurde.
       
       Die „Urlauber“, das waren ihre Vergewaltiger. „Nach dem Missbrauch musste
       ich das Zimmer selbst aufräumen und säubern, dafür habe ich ein Taschengeld
       von 5 DDR-Mark bekommen.“ In einer Zeile in dem Heft steht eine routinierte
       Handschrift, wie eine Unterschrift unter einem Dokument: „Mein Erzeuger
       zeichnete die Einträge gegen.“
       
       ## Posing für die Kunden
       
       Julia Winter hat außerdem ein Zeugnis mitgebracht, 7. Klasse,
       polytechnische Oberschule. Nur Einsen und Zweien. Doch eine Zahl sticht ins
       Auge und passt nicht in das Bild einer Vorzeigeschülerin: Fast 40
       entschuldigte Fehltage stehen da. Winter erklärt die vielen Fehltage so:
       „Mein Erzeuger nahm mich während der Schulwochen häufig mit auf
       Geschäftsreisen.“
       
       Dort sei sie an zahlende Kunden „abgegeben“ worden, die sie nach
       Verhandlung über den „Preis“ und „spezielle Wünsche“ vergewaltigten. Nach
       dem Missbrauch habe ihr Vater sie wieder abgeholt und nach Hause gebracht.
       Sie zeigt Fotos von früher: ein kleines Mädchen, süß, blond, im kurzen
       Röckchen. Diese „Posingbilder“ habe ihr Vater machen lassen, um bei den
       potenziellen Freiern damit zu werben.
       
       Sabine Bender kennt Julia Winter schon seit ihrer Kindheit. Die beiden sind
       Mitte der Achtzigerjahre zusammen zur Schule gegangen. Sie sind bis heute
       befreundet. Auch Bender heißt eigentlich anders, zum Schutz von Winter
       trägt sie einen anderen Namen. Nur einmal sei sie damals bei Winter zu
       Hause gewesen.
       
       „Mich hat schon gewundert, dass in Julias Zimmer ein Doppelbett stand. Als
       Kinderzimmer war der Raum nicht erkennbar.“ Ihre Eltern hätten nicht
       gewollt, dass sie wieder zu dieser Familie gehe, warum, hätten sie nicht
       gesagt. Julia Winter hat ihrer Freundin Bender erst spät von ihrer
       Geschichte erzählt. Noch immer kann Bender das kaum fassen. Sie ringt um
       Worte oder weint, wenn sie erzählt, wie Winter mit ihrer Herkunft lebt.
       
       Julia Winter ist noch Jugendliche, als sie von zu Hause auszieht, um eine
       Ausbildung zu beginnen, so erzählt sie das der taz. Die Ausbildung habe der
       Vater bestimmt, die Gruppierung sie nicht in Ruhe gelassen, der Missbrauch
       und die Zwangsprostitution seien weiter gegangen.
       
       Regelmäßig hätten die Mitglieder der Gruppe sie aufgesucht und mitgenommen.
       In den Phasen dazwischen habe sie sich in die Arbeit geschmissen. Das sei
       oft die einzige Möglichkeit gewesen, den Täter:innen zu entfliehen.
       
       ## Anzeige gegen den Vater
       
       Mit der Polizei sei Winter nur einmal in Kontakt gekommen. Ende der 1990er
       Jahre hatte sich ein thüringischer Pfarrer an das Bundeskriminalamt
       gewandt, so steht es in einem Schreiben der Staatsanwaltschaft von damals.
       Das BKA habe daraufhin wegen sexueller Nötigung gegen ihren Vater
       ermittelt. Winter sagt, dass sie bis heute nicht weiß, wer dieser Pfarrer
       war.
       
       Zu dem Zeitpunkt ist Julia Winter Mitte 20 und schon ausgezogen, aber die
       Täter:innen hätten sie weiterhin missbraucht. Die Staatsanwaltschaft, so
       steht es in dem Schreiben, legte dem Beschuldigten sowie weiteren
       unbekannten Tätern zur Last, Winter mindestens seit 1983 bis in die 1990er
       Jahre in ihrem Heimatort und nicht näher bekannten Tatorten sexuell
       missbraucht zu haben.
       
       Die Polizei habe Winter daraufhin vernommen. „Das war schon ein großer
       Kraftakt für mich“, erinnert sie sich. Die Beamten hätten ihr Fotos
       gezeigt, sie sollte Täter identifizieren, habe aber niemanden erkennen
       können. Die Polizist:innen seien einfühlsam gewesen. „Aber ich wurde
       überflutet von den Erinnerungen, die mich unglaublich getriggert haben.“
       Winter habe sich übergeben und die Vernehmung abbrechen müssen.
       
       Auch ihre Verletzungen wurden gerichtsmedizinisch untersucht. Man sieht bis
       heute noch Narben: Die Unterarme sind übersät mit Brandnarben, die von
       Zigaretten stammen müssen. Ganz nah beieinander, als solle es ein Muster
       ergeben. „Am Rücken habe ich auch welche“, sagt Winter.
       
       Sie holt einen Brief heraus, den sie 2002 von der Staatsanwaltschaft ihres
       damaligen Wohnorts geschickt bekommen hatte. Er sieht aus wie frisch
       geöffnet. Die Staatsanwaltschaft kommt darin zu dem Schluss, dass die
       Verletzungen wahrscheinlich nicht selbst beigebracht worden seien.
       
       Darin steht aber auch, dass das Verfahren eingestellt werde. In der
       Begründung heißt es: Beide Sachverständigengutachten, die zur
       Glaubhaftigkeitsbeurteilung von Winters Aussagen veranlasst wurden, seien
       zu dem Ergebnis gelangt, „dass die Geschädigte an einer dissoziativen
       Identitätsstörung leide“.
       
       Die „Explorierbarkeit der Zeugin“ sei „aufgrund ihrer psychischen
       Instabilität, derzeit nicht in hinreichendem Maße gegeben“, um Anklage zu
       erheben. Mit anderen Worten: Die Hauptbelastungszeugin ist derzeit nicht
       vernehmungsfähig, also stellen wir das Verfahren ein.
       
       Die Staatsanwaltschaft bestätigt auf Anfrage der taz, dass es dieses
       Ermittlungsverfahren wirklich gab. Auch, dass es eingestellt wurde, „da ein
       hinreichender Tatverdacht im Ergebnis der durchgeführten Ermittlungen nicht
       begründet werden konnte.“ Mehr Details will die Staatsanwaltschaft nicht
       nennen. Das Verfahren sei zu lange her, die Persönlichkeitsrechte der
       Beteiligten müssten gewahrt bleiben.
       
       Einen neuerlichen Versuch sich juristisch zu wehren, habe sie danach nicht
       mehr wagen wollen, sagt Julia Winter. Zu groß seien die Belastungen während
       der Vernehmung gewesen.
       
       Dissoziative Identitätsstörung. Julia Winter lebt heute auch offiziell mit
       der Diagnose aus dem Schreiben der Staatsanwaltschaft von 2002.
       
       Eva Roth ist Traumatherapeutin, sie arbeitet seit vielen Jahren mit
       Betroffenen von organisierter ritueller Gewalt. Auch sie heißt eigentlich
       anders. Roth hat Julia Winter zehn Jahre lang [8][durch die Therapie]
       begleitet. Als Therapeutin hat sie oft erlebt, dass Menschen, die so
       massive Gewalt erfahren haben wie Winter, eine solche Identitätsstörung
       entwickeln, erzählt sie.
       
       „Wenn die eigene Familie missbraucht und misshandelt, lernt das Kind die
       Erfahrungen abzuspalten: in einen Persönlichkeitsanteil, der das Schlimme
       erlebt, und einen, der es nicht erlebt. Gibt es mehrere Täter:innen oder
       unterschiedliche Situationen, in denen das Kind den Missbrauch erlebt,
       entstehen mehrere Teilpersönlichkeiten.“
       
       Die frühe Gewalt verhindere die Entwicklung des Gehirns. Bei den Kindern
       könne das Gefühl entstehen, mehrere Personen zu sein. „Sie wissen dann nur
       bruchstückhaft über ihren Alltag Bescheid, weil nicht immer alle
       Persönlichkeitsanteile bewusst sind und es somit viele Erinnerungslücken
       gibt“, sagt Roth.
       
       Der Anteil, der den Alltag bestreitet, kann in besonderen Belastungen also
       Gedächtnislücken haben, ohne bewusstlos zu sein. Ein anderer übernimmt in
       dieser Zeit die Kontrolle über den Körper. Lange Zeit sprachen
       Expert:innen von einer Multiplen Persönlichkeitsstörung. Mittlerweile
       diagnostizieren Psychotherapeut:innen eine Dissoziative
       Identitätsstörung (DIS).
       
       ## „Wie in Watte“
       
       Bei fast 95 Prozent der Patient:innen entstehe die Störung nach einer
       schweren frühkindlichen Traumatisierung durch sexuellen, physischen,
       psychischen und/oder rituellen Missbrauch vor allem im Elternhaus.
       
       Wenn Julia Winter die Kontrolle über ihr Bewusstsein verliert, fühle es
       sich „wie in Watte“ an, sagt sie. „Es ist hell, es muss tags sein. Wie spät
       ist es? Warum stehe ich in der Küche, und was ist passiert?“, so beschreibt
       sie ihr Erleben mit dissoziativer Identität. „Das macht mir Angst.“
       
       Diese Angst, der fortbestehende Missbrauch und die wiederkehrenden
       Erinnerungslücken seien der Grund gewesen, weshalb Winter in Therapie ging.
       Im Jahr 2008 – sie ist jetzt Anfang 30 – sucht sie eine Therapeutin auf, in
       den Anamnesebogen, der der taz vorliegt, schreibt sie: „Ich komme nicht
       klar mit dem, was ich selbst erlebt habe. Alles, was ich weiß, sind bislang
       nur Bruchstücke. Macht mir unglaubliche Angst, weil mir das jetzige Wissen
       schon zu viel ist und es mir schwer macht, Tag für Tag weiter zu leben.“
       Sie schreibt auch, dass es zur Zeit mehrfach zu „ungewolltem Täterkontakt“
       komme.
       
       Für die Therapie dokumentiert Winter monatelang ihre Erinnerungslücken.
       „Sie hat akribisch angefangen, das aufzuschreiben“, erzählt ihre spätere
       Therapeutin Eva Roth. Beide merkten, dass die Amnesie vor allem die
       Wochenenden betraf. An den Wochenenden hätten die Täter sie oft aufgesucht,
       erzählt sie.
       
       Julia Winter erzählt: „Ich erinnere Situationen, als ein Auto anhielt und
       ein Mitglied der Gruppierung aus dem Autofenster einen Satz sagte. Zunächst
       wirkte das harmlos. Aber danach war ich weg, ich wusste tagelang nichts
       mehr.“ Wenn sie wieder zu sich gekommen sei – meist in ihrer Wohnung – habe
       sie sich erholen müssen. Sie habe Schmerzen gehabt, Verletzungen, von denen
       sie nicht wusste, wo sie herkamen. Meist seien sie schon verarztet gewesen.
       
       Die Therapeutin Eva Roth erklärt dies so: „Nach dem Missbrauch hat sie
       Verbandsmaterial von den Tätern bekommen. Ein Persönlichkeitsanteil nähte
       sich immer selbst, ihre Dammrisse zum Beispiel, wenn sie nach Hause
       gekommen ist. Dieser Anteil wusste genau, wie er das desinfiziert und
       versorgt.“ Rund um bestimmte Feiertage passierten zusätzlich heidnische
       Rituale, sagt die Therapeutin. Diese würden dann in den Dienst der
       Ideologie gestellt.
       
       ## Beratungsstelle Karo
       
       Die Hauptarbeit während der Therapie habe darin bestanden, den Kontakt zu
       den Tätern zu beenden, sagt Roth. Unter Folter habe Winter verinnerlicht,
       dass sie sterben würde, wenn sie wagte sich der Gruppierung zu widersetzen.
       Durch diese „Erziehung“ sei sie vermeintlich freiwillig immer wieder zu
       Täter:innen und sei im Sinne der Ideologie gehorsam gewesen.
       
       Winter habe lernen müssen, gegen ihre inneren Zwänge anzukämpfen und sich
       nicht manipulieren zu lassen. Winter sagt, irgendwann sei es ihr gelungen,
       sich den Täter:innen zu entziehen. Diese hätten sie in Ruhe gelassen –
       obwohl sie gewusst hätten, wo sie lebt, so Winter.
       
       Für Menschen, die wie Julia Winter systematisch ausgebeutet werden, gibt es
       nur wenige Beratungsstellen. Eine ist Karo e. V. im sächsischen Plauen. Der
       Verein kümmert sich seit 1994 vorwiegend um Frauen, die gezwungen werden,
       sich zu prostituieren und von Menschenhändlern wie Ware benutzt werden.
       Karo betreibt ein Schutzhaus und zwei Wohnungen speziell für Betroffene
       ritueller Gewalt.
       
       Die Geschäftsstelle am Rande von Plauen liegt in einem Altbau in einem
       Wohngebiet. Die Haustür ist abgeschlossen, an der Hausecke hängt ein
       Leuchtkasten mit der Aufschrift „Babyklappe“, ein Pfeil weist in die
       Richtung, wo das Wärmebettchen zu finden ist. Im Flur hängen Bilder, die
       Frauen gemalt haben, die hier Zuflucht fanden. Es sind bunte,
       hoffnungsvolle Bilder, eines auch in Gedenken an eine durch die Gewalt
       Verstorbene.
       
       Cathrin Schauer-Kelpin ist Sozialarbeiterin und leitet die Beratungsstelle.
       In ihrem Büro steht eine Couch, Schauer-Kelpin bietet Kuchen an. Gemütlich
       wirkt das. „Das erste Mal mit ritualisierter Gewalt in Kontakt gekommen bin
       ich 1998“, erzählt sie. Damals kam die erste Betroffene durch ihre Tür,
       deren Geschichte Schauer-Kelpin kaum habe glauben können.
       
       ## Hinweise auf organisierte Netzwerke
       
       In ihren 29 Jahren als Sozialarbeiterin hat sie zahlreiche ähnliche
       Berichte wie die von Julia Winter gehört. Wenn sie über ihre Erfahrungen
       spricht, wirkt sie abgeklärt. In ihrem Büro stehen Ordner dokumentierter
       Fälle organisierter und auch ritueller Gewalt.
       
       An der Not der Betroffenen habe sich seitdem nicht viel geändert: Immer
       noch gibt es zu wenig adäquate Versorgung. Rituelle Gewalt würde noch zu
       oft für eine Verschwörungserzählung gehalten – das schütze die Täter, so
       Schauer-Kelpin. Die Menschen bräuchten bei dieser Form der Gewalt
       spezifischere Hilfen.
       
       Sie seien darauf angewiesen, dass sich Helfende damit auskennen. Es bedürfe
       spezieller Therapien, unter anderem auch wegen der so häufig auftretenden
       Dissoziativen Identitätsstörung. Laut einer Studie der
       Aufarbeitungskommission beträgt die durchschnittliche Zeit professioneller
       Unterstützung von solchen Betroffenen 9 Jahre, während die Unterstützung
       sonst durchschnittlich 5 Jahre dauert.
       
       „Die Betroffenen wollen oder können oft gar nicht anzeigen oder aussagen.
       Oft sind in der Vergangenheit schon Anzeigen und polizeiliche Vernehmungen
       gelaufen, die nicht optimal waren, bei denen ihnen nicht geglaubt wurde“,
       sagt Schauer-Kelpin. Die Gründe dafür seien immer wieder die Gleichen:
       mangelnde Beweislage, psychische Instabilität.
       
       Das bestätigt auch Manfred Paulus. Mehr als 25 Jahre lang war er
       Kriminalhauptkommissar in Ulm, im Dezernat Sexualdelikte und
       Rotlichtkriminalität. Heute reist er durch ganz Europa, um über
       Pädokriminalität aufzuklären. Anzeigen seien sehr selten, sagt Paulus. Es
       gebe aber oft Hinweise auf organisierte Netzwerke ritueller Gewalt.
       
       Auch Verurteilungen habe es gegeben, dann aber nur wegen sexuellen
       Missbrauchs, Körperverletzung oder Mordes. Der ideologische Überbau
       organisierter Gewalt ist kein strafrechtliches Tatbestandsmerkmal und sei
       allenfalls von sekundärer Bedeutung – und das, sagt Paulus, obwohl sich
       Täter:innen mittlerweile auch international vernetzen, um Kinder zu
       jagen und auch auf rituelle Weise zu missbrauchen.
       
       Einer der größten Fälle sexualisierter Gewalt in Deutschland wurde in
       Bergisch-Gladbach seit 2019 aufgedeckt. Doch auch hier ermittelt die
       Staatsanwaltschaft in Köln nur gegen Einzeltäter:innen.
       
       ## „Satanic Panic“
       
       Doch manche, die sich mit dem Thema beschäftigen, sind auf ganz andere Art
       alarmiert als Paulus oder Schauer-Kelpin. Nicht nur in der Schweiz hat die
       bereits erwähnte SRF-Dokumentation rituelle Gewalt infrage gestellt. Auch
       in Deutschland gibt es Vereine, die erklären, rituelle Gewalt sei ein
       längst widerlegtes Konstrukt aus den USA, das von einigen
       Psychotherapeut:innen kultiviert werde. „Satanic Panic“ ist so zu
       einem Stichwort geworden.
       
       Das beschreibt die Angstmacherei insbesondere vor ritueller Gewalt durch
       Satanist:innen, für die es keine Anhaltspunkte gebe. Vereine wie die
       Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften e.
       V. (GWUP) stellen die rituellen Aspekte als eine Verschwörungserzählung
       dar.
       
       Dieser Verein setzt sich kritisch mit pseudo- und parawissenschaftlichen
       Themen auseinander. Darunter fällt laut GWUP auch, dass Menschen durch
       organisierte Gruppen psychisch manipuliert und ausgebeutet werden könnten.
       Sie warnen vor Therapeut:innen, die das behandeln. Diese würden den
       Betroffenen Erinnerungen suggestiv einreden.
       
       Für Julia Winter sind solche Aussagen schwer zu ertragen. „Es bedrückt
       mich, wenn rituelle Gewalt als Verschwörung abgetan wird“, sagt sie. Das
       sei „ein Totschlagargument“.
       
       Eine sachliche Diskussion zu führen, ist gar nicht so einfach, denn es gibt
       kaum Forschung.
       
       Für die Zukunft sei eine verbesserte Aufklärungsarbeit in der Gesellschaft
       sowie eine intensivierte Forschungsarbeit unter psychosozialen Fachpersonen
       zu empfehlen, erklärt ein Projektteam des Universitätsklinikums
       Hamburg-Eppendorf, das als eines der wenigen zum Thema rituelle Gewalt
       forscht. An der Uniklinik Ulm sollte 2022 im Auftrag der UBSKM ein
       Forschungsprojekt starten, um die Anrufe des Hilfetelefons berta
       auszuwerten.
       
       Die Ethikkommission lehnte das Projekt auch nach Überarbeitung definitiv
       ab. So etwas sei statistisch eher die Ausnahme, sagt der Ärztliche Direktor
       der Klinik. Die Kommission könne keine wissenschaftliche Fragestellung
       erkennen. Er habe der UBSKM empfohlen, das Projekt einer anderen
       Forschungseinrichtung vorzulegen, die keine Ethikkommission hat.
       
       ## Sie will Öffentlichkeit
       
       Mittlerweile kann Julia Winter ein halbwegs normales Leben führen, sagt
       sie. Ihre Freundin versucht sie seit Jahren zu unterstützen, doch mehr als
       Verständnis und Ablenkung zu bieten, ist ihr kaum möglich. Sie sagt: „Da
       ist ein Leben von Anfang an zerstört worden, und andere Leute, die laufen
       scheinheilig durch den kleinen Ort.“ Sie trifft Winters Familie heute noch
       ab und an, wenn sie ihre eigenen Eltern in dem Heimatort besucht. „Ich übe
       mich da in Selbstbeherrschung und sage nichts, außer freundlich Guten Tag.“
       Zu groß sei die Angst, dass Julia noch mal etwas zustoße.
       
       Julia Winters Therapeutin berichtet von einigen Patient:innen aus ganz
       Deutschland, deren Geschichten sich ähnelten. Die Betroffenen seien Teil
       organisierter Netzwerke – vermutlich ähnlich wie in Bergisch-Gladbach.
       
       Im Rahmen der Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs durch die
       Bundesregierung gibt es seit 2013 einen Hilfsfonds. Laut Jahresbericht von
       2021 dieses Fonds sind 6,7 Prozent der Antragsteller:innen Betroffene
       ritueller Gewalt mit gleichmäßiger Verteilung auf die Bundesländer.
       
       Anfang 2022 hat Julia Winter ihre Geschichte in einem öffentlichen Vortrag
       bei einem Symposium erstmals geteilt. Kurz zuvor sei sie telefonisch
       bedroht worden. Den Vortrag hielt sie trotzdem. Denn sie will, dass das
       Thema bekannter wird.
       
       11 Feb 2023
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://nina-info.de/berta
   DIR [2] /Faschistische-Symbole-erkennen/!5512652
   DIR [3] /Sexueller-Missbrauch/!5757146
   DIR [4] https://www.aufarbeitungskommission.de/mediathek/bilanzbericht-2019-band-1/
   DIR [5] https://nina-info.de/berta
   DIR [6] https://www.srf.ch/sendungen/dok/rituelle-gewalt-mind-control-an-schweizer-kliniken-wird-mit-verschwoerungstheorie-therapiert
   DIR [7] https://www.presserat.de/pressekodex.html
   DIR [8] /Nutzen-einer-Therapie/!5825164
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Sean-Elias Ansa
   DIR Ruth Lang Fuentes
       
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