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       # taz.de -- Russische Angriffe in der Ukraine: Zittern um Saporischschja
       
       > Russland beschießt die dortige zivile Infrastruktur. Besorgniserregend
       > ist wieder der Zustand des AKWs. Alle sechs Reaktoren sind in
       > Kaltabstellung.
       
   IMG Bild: Nicht nur das AKW in Saporischschja ist in Gefahr, auch die Bevölkerung wird bombardiert
       
       Zum zweiten Mal in fünf Tagen ist das [1][AKW Saporischschja] ohne externe
       Stromversorgung. Dies berichtet IAEO-Generaldirektor Rafael Grossi auf
       Twitter. Nun hätten werkseigene [2][Diesel-Generatoren] die Stromversorgung
       übernommen, so Grossi. Der Kontakt des AKW zum ukrainischen Stromnetz war
       nach Beschuss des Umspannwerks Dneprovska abgebrochen. Erneut fordere das
       „russische Nuklearroulette“ die ukrainischen Techniker heraus, kommentierte
       Energieminister Herman Haluschtschenko die Situation.
       
       Am Mittwochvormittag berichtete das ukrainische Staatsunternehmen
       Energoatom auf Telegram, dass man neuen Diesel zum Kraftwerk geliefert
       habe. Bisher habe die russische Seite diesen aber nicht über den Checkpoint
       passieren lassen.
       
       Derzeit befinden sich alle sechs Reaktoren des AKW in einer
       Kaltabschaltung. Doch auch dann wird externer Strom benötigt, um die
       Kühlung der Brennstäbe aufrecht zu erhalten.
       
       Bei den [3][russischen Luftangriffen am 10. Oktober] ist die beliebte
       Kiewer Kinderärztin Oxana Leontjewa durch eine Rakete getötet worden. Die
       alleinerziehende Spezialistin für Knochenmarkstransplantationen in der
       Kiewer Kinderkrebsklinik hatte gerade mit ihrem Auto ihren fünfjährigen
       Sohn in den Kindergarten gebracht und war auf dem Weg zur Arbeit, als sie
       in der Klinik anrief, sie würde sich zur morgendlichen Visite verspäten.
       Wenig später kam die Hämatologin in ihrem brennenden Auto ums Leben. Sie
       war eine von 19 Personen, die am 10. Oktober bei den Luftangriffen starben.
       
       Auch in der Nacht zum Mittwoch und am Mittwoch selbst wurden russische
       Angriffe gemeldet. Nach einem Beschuss der Ortschaften Orichiv und
       Stepnogirsk im Gebiet Saporischschja sind sieben Menschen getötet und
       weitere sieben verletzt worden, berichtet der ukrainische Dienst von BBC.
       
       ## Pipeline in Polen hat ein Leck
       
       Als „Unsinn“ bezeichnete der Sprecher des ukrainischen
       Verteidigungsnachrichtendienstes Andriy Yusov Behauptungen des russischen
       Inlandsgeheimdienstes FSB, der ukrainische Geheimdienst und der Chef der
       militärischen Aufklärung, Kyrylo Budanov, hätten die [4][Explosionen auf
       der Krim-Brücke] am 8. Oktober organisiert. Zuvor hatte der russische
       Inlandsgeheimdienst fünf russische Staatsbürger, zwei Ukrainer und einen
       Armenier verhaftet. Sie werden verdächtigt, die Explosionen auf der
       Krim-Brücke durchgeführt zu haben.
       
       In Polen ist derweil ein Leck an der Pipeline Druschba entdeckt worden. In
       der Pipeline fließt Öl aus Russland nach Europa. Die Ursache für das Leck
       sei noch unbekannt, teilte der polnische Pipeline-Betreiber Pern mit. Die
       Pipeline Druschba („Freundschaft“) zählt zu den größten der Welt und
       liefert russisches Öl in mehrere Länder Mitteleuropas. Sie versorgt auch
       die Raffinerie Schwedt in Brandenburg.
       
       Weitgehend untergegangen in den ukrainischen Medien ist die Freilassung von
       32 ukrainischen Kriegsgefangenen am Dienstag. Nicht bekannt ist, ob im
       Gegenzug auch russische Gefangene freigelassen wurden. (mit dpa)
       
       12 Oct 2022
       
       ## LINKS
       
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