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       # taz.de -- Sanktionen gegen den Iran: Es ist nur ein Anfang
       
       > Die Bundesregierung kündigt mehr Sanktionen an als von der EU
       > beschlossen. Die deutsche Iran-Politik scheint sich endlich zu ändern.
       
   IMG Bild: Die Protest gehen weiter: Teheran am 25. Oktober
       
       Die Proteste im Iran gehen weiter. Klar ist: Die Demonstrierenden geben
       nicht auf – trotz der Drohungen des Kommandeurs der Revolutionsgarden,
       Hussein Salami, am Wochenende. Sie wollen Gleichberechtigung und Freiheit.
       [1][Sie wollen, dass das brutale iranische Regime fällt]. Diese Botschaft
       scheint mittlerweile auch bei der Bundesregierung angekommen zu sein.
       Vergangene Woche verkündete Außenministerin Annalena Baerbock eine Reihe
       von Maßnahmen, um die Menschenrechtsverletzungen des Regimes zu
       sanktionieren.
       
       Über die [2][EU-Sanktionen hinaus wird geprüft], ob weitere
       Einreisebeschränkungen gegen Angehörige des Regimes verhängt werden können.
       Auch steht im Raum, Familienangehörige, die von der Korruption und den
       Verbrechen der Machthaber profitieren, auf die Sanktionslisten zu setzen.
       
       Die Ampel will sich zudem dafür einsetzen, dass die
       Menschenrechtsverbrechen, die täglich begangen werden, auch dokumentiert
       werden. Um das zu gewährleisten, will sich das Außenministerium für einen
       Sonder-Menschenrechtsrat in Genf einsetzen. Und im Auswärtigen Amt wird
       offenbar nun auch geprüft, die Revolutionsgarden auf die Terrorliste der EU
       zu setzen – sollte es dazu kommen, wäre das ein überfälliger, aber
       bedeutsamer Schritt und ein starkes Signal an das iranische Regime.
       
       Insgesamt lässt sich sagen: [3][In der deutschen Iran-Politik könnte sich
       der Wind langsam drehen]. Um das mit Bestimmtheit sagen zu können, ist es
       aber zu früh. Ob die angekündigten Maßnahmen wirksam sind, hängt maßgeblich
       von der Umsetzung ab. Wen und wie viele Personen treffen die zusätzlichen
       Einreisebeschränkungen? Werden die Revolutionsgarden tatsächlich auf die
       Terrorliste gesetzt? Wie wird die Dokumentation von
       Menschenrechtsverbrechen konkret unterstützt?
       
       Die angekündigten Maßnahmen können nur ein Anfang sein. Die gesamte
       Führungsriege des Regimes muss konsequent sanktioniert und zur Rechenschaft
       gezogen werden. Die Arbeit geht jetzt erst los.
       
       31 Oct 2022
       
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