# taz.de -- Schwer mehrfach normal
DIR Rassismus und Behindertenfeindlichkeit: Der mit den Nazis tanzt
Für viele ist Willi wegen seiner Behinderung ein „Problem im Stadtbild“.
Diese Auffassung, jemand sei mehr oder weniger wert, ist
menschenverachtend.
DIR Smartphone-Verbot in der Schule: Deutlich weniger Zombies
An der Stadtteilschule unserer Tochter wurde nach den Ferien eine
Null-Handy-Regelung eingeführt. Alle haben es bis jetzt überlebt.
DIR Das Kreuz mit dem Neusprech: Vom Wortmüll zur neuen Perspektive, Digga!
Neue Wörter aus der Jugend-, Management- oder Politsprache nerven. Manche
sind aber auch ganz brauchbar.
DIR Megatrend Tätowierungen: Diffuse Botschaften
Tattoos sind nicht nur Mainstream geworden, sie haben sich auch stilistisch
verändert. Tätowierte Rollstuhlfahrende werden trotzdem schräg angeschaut.
DIR Esoterik unter Strom: Grüße an die Lichtwesen
Erleuchtete Esoteriker_innen machen mich fertig. Aber die Idee, dass in
allen Maschinen kleine Elementarwesen für uns arbeiten, finde ich lustig.
DIR Aufmerksamkeit bekommen von Mitmenschen: „Arschloch“ klappt immer
Unser Sohn Willi kommuniziert vor allem nonverbal. Zu den Wörtern, die er
sprechen kann, gehört „Arschloch“. Nun hat er einen Kontext dafür gefunden.
DIR Smartphones im Leben von Kindern: Verblödende Zeitfresser
Mich gruselt, wenn ich sehe, wie Kinder im Sekundentakt Videos vom
Bildschirm wischen. Sie verpassen so viel von dem, was sie eigentlich tun
sollten.
DIR Alltag nach Willis Auszug: Doppelte Freude am Wochenende
Seit unser Sohn Willi ausgezogen ist, haben sich die Chancen auf
Entspannung verbessert. Mir wird klar, was wir die Jahre vorher alles
geleistet haben.
DIR Kleinstparteien und ihre Programme: Die Felsen in der Brandung
Bei der letzten Bundestagswahl traten Parteien mit teils verblüffend
amüsanten Programmen an. Ich habe Lust bekommen, auch eine Partei zu
gründen.
DIR Wählen für Menschen mit Behinderung: Sollen Egemen und Achmad weg?
Mein Sohn hat eine geistige Behinderung. Damit er wählen kann, müssten
Formulierungen gefunden werden, die sich auf seine Lebenswirklichkeit
beziehen.
DIR Cannabisanbau im Familienverband: Mein Papa, der Perfektionist
Ich habe mir vorgenommen, mehr Drogen zu konsumieren. Deshalb möchte ich
meinen Vater überzeugen, neben seinen Sonnenblumen auch Cannabis anzubauen.
DIR Terminvergabe beim Facharzt: Kein Bock auf Patienten
Wegen akuter Probleme brauchte ich einen Termin bei einem Neurologen. Es
begann eine Odyssee an deren Ende ein Dringlichkeitscode stand.
DIR Erledigungen im Alltag: Das Körbchen ist niemals leer
Früher habe ich versucht, immer „alles“ zu schaffen, was anstand. Heute
weiß ich, dass das nicht geht und lasse Etliches lieber liegen.
DIR Feuchtigkeitscreme und andere Kosmetika: Witzige Körperpflege
Früher habe ich mir erfolglos tausend abstruse Produkte in die Haare
geschmiert. Heute habe ich Spaß mit den Versprechen auf den Verpackungen.
DIR Wenn die Tochter nicht zur Schule geht: Der Absentismus-Vorwurf
Unsere Tochter ist krank und geht seit Monaten nicht zur Schule. Die Schule
erkennt ihre Krankheit an und hilft. Die psychosomatische Ärztin nicht.
DIR Urlaub mit meinem Mann: Mit Akkustaubsauger beim Wildcampen
Ich dachte, es wäre erstrebenswert, ohne Kinder nur mit meinem Mann zu
verreisen. Nach dem Urlaub weiß ich, welch große Herausforderung darin
liegt.
DIR Urlaub in meiner und Willis Kindheit: Cool, uncool, richtig Kacke!
Als Kind hätte ich gerne im Ausland Urlaub gemacht. Für meinen Sohn Willi
wäre das schrecklich. Nun fahren wir ohne ihn, was nicht einfach ist.
DIR Politik und Fußball-EM: Rassisten am Arsch
Die Fußball-EM macht mir Spaß. Solange Deutschland gewinnt, wird insgesamt
weniger genörgelt. Und die AfD-Äußerungen sind überraschend amüsant.
DIR Post von der Bundeswehr: Frieden durch Inklusion
Trisomie 21 ist nichts, womit sich die Bundeswehr auskennt. Trotzdem möchte
sie meinen Sohn Willi mit ihrem Talent-Scout bekannt machen.
DIR Post-Covid, Long Covid und ME/CFS: Es gibt kein „nach Corona“
Zu Corona ist längst nicht alles gesagt. Post-Covid- und ME/CFS-Betroffene
sind keine Einzelfälle, sondern Menschen, die dringend Hilfe brauchen.
DIR Umgang mit Verbraucher*innen: Warum duzen die mich?
Konzerne jubeln uns mit großer Geste Preiserhöhungen unter. Oder sie
überfordern uns mit Self-Service-Touchscreens. Und wir machen auch noch
mit.
DIR Mangelnder Spaß am Lernen in der Schule: Elende Wissens-Bulimie
Den Spaß am Lernen entdeckte ich erst spät im Leben. Leider kann ich meine
Tochter nicht damit anstecken. Der Fehler liegt im Schulsystem.
DIR Umgang mit Behinderung: Damals war es Karlchen
Gesellschaftliche Vorstellungen begünstigten die Euthanasie in der NS-Zeit.
Wir müssen für ein soziales Klima sorgen, in dem jeder willkommen ist.
DIR Dadaismus im Alltag: Absurd hilfreiche Information
Unser Sohn Willi nutzt einen Sprechcomputer, mit dem er vor allem
dadaistische Lyrik deklamiert. Ähnlich funktionieren Werbung und
Online-Bewertungen.
DIR Social Media aus Sicht einer 50-Jährigen: Influencer und andere Krankheiten
Dämliche Youtube-Selbstdarsteller, Beauty-Schrott, Pöbelei und tausende
Follower – tut mir leid, ich kann mich einfach nicht an Social Media
gewöhnen.
DIR Auseinandersetzung mit der Nazizeit: Erinnern um zu verhindern
Als Kind habe ich im Fernsehen Bilder vom Holocaust gesehen, die sich in
mein Gehirn gebrannt haben. Wie erfährt meine Tochter von der Nazizeit?
DIR Bekleidungsregeln an Schulen: Immer diese Jogginghosen
Was genau bedeutet „angemessene Kleidung“? Wer glaubt, über
Bekleidungsregeln an Schulen nachdenken zu müssen, hat keine richtigen
Probleme.
DIR Das Wirtschaftswachstum und ich: Konsum ist keine Lösung
Wohlstand geht nur durch Wirtschaftswachstum: Das ist eine
Milchmännchenrechnung, mit der ich mich gar nicht wohl fühle. Wir sollten
das System ändern.
DIR Neue Sprache, neue Medien, neuer Quatsch: Safe voll schwänz!
Meine alten Eltern haben Probleme mit Anglizismen und Podcasts, ich mit
Abkürzungen und Listen. Und jetzt? LMAA?
DIR Die diamantene Hochzeit meiner Eltern: 60 Hochzeitstage und kein Todesfall
Meinen Eltern das Wochenblatt auf den Hals zu hetzen habe ich leider
verpasst, es erscheint nicht mehr. Wie soll ich ihnen nun meine Zuneigung
zeigen?
DIR Klüger werden durch Google: Kannst du vergessen
Ich dachte, dass wir unser Gesamtwissen durch die Googelei erweitern
würden. Das Gegenteil stimmt. Wissenschaftler sprechen gar von Digitaler
Amnesie.
DIR Trendsportart Selbstdiagnose: Lieber sieben Wochen mit als ohne
Wer freiwillig und ohne Leidensdruck bestimmte Lebensmittel meidet, braucht
dringend ein neues Hobby. Ich kann auf Selbstkasteiung gut verzichten.
DIR Umgang mit Lebensmitteln: Verwenden oder verschwenden?
Klar sollte man keine Lebensmittel wegwerfen. Aber so heilig, dass man
nicht was anderes damit machen könnte, sind sie auch nicht.
DIR Unser digitalisiertes Leben: Widerstand ist nicht zwecklos!
Ein Großteil des Technikkrams, der helfen soll, bewirkt bei mir das
Gegenteil. Hilfreich ist es dagegen, einfach mal das Handy aus der Hand zu
legen.
DIR Umgang mit negativen Gefühlen: Bitte kein Zwangsoptimismus
Ich jammere gerne und oft auch mit guten Gründen. Bitte stört mich nicht
mit der Idee, jeden Scheiß als Chance zu feiern.
DIR Erfolgreich aufgeschobene Arbeit: Die Rechtschreib-Hilfe
Etwas besseres als die Steuererklärung gibt es immer: Wie ich es schaffte,
auch diesmal wieder eine Kolumne zu schreiben.
DIR Zeitsparen und anderer Stress: Das Zeitgeiz-Paradox
Was wir am dringendsten brauchen, ist Zeit. Aber möglichst effektives
Zeitsparen ist auch keine Lösung.
DIR Weihnachtszeit in der Familie: Kacklaune trifft Adventskalender
Für meine Kinder ist Weihnachten Kult, für meinen Mann ist Weihnachten eine
finstere Zeit der Diktatur. So haben alle was davon.
DIR Wenn Kinder in der Natur unterwegs sind: Alles verboten
Nicht betreten, nicht klettern, nicht laut sein: Im Freien ist ständig
alles verboten. Das nimmt Kindern die Chance, die Natur lieben zu lernen.
DIR Zusammenleben mit Stromspar-Freaks: „Zieh’n Pulli drüber!“
Einst drangsalierte mich mein Vater mit seinem Energiespar-Tick, jetzt ist
es mein Mann. Der Wunsch, Putin in den Arsch zu treten, sorgt für Bestform.
DIR Stress mit Frisuren: Dreads und andere Krankheiten
Mein Mann und meine Tochter finden meine Dreadlocks unmöglich. Ich selbst
mag sie sehr und hoffe, dass sich niemand davon angegriffen fühlt.
DIR Long Covid überstanden: Endlich wieder peinlich
Nach Monaten mit Long Covid geht es der Tochter unserer Kolumnistin dank
einer Blutwäsche endlich besser. Aus dem Kind ist inzwischen ein Teenager
geworden.
DIR Long Covid ist nicht schnell vorbei: „Alles gut?“ Nein, genauso scheiße!
Die Tochter der Kolumnistin ist seit Monaten so krank, dass sie nur liegen
kann. Das wollen viele Leute nicht hören und erwarten Besserung von ihr.
DIR Gesundheit ist kein Verdienst: Die Lagerfeld-Lüge
Als Mutter zweier pflegebedürftiger Kinder weiß ich, dass sich das Leben
nicht kontrollieren lässt. Auch wenn manche Leute etwas anderes behaupten.
DIR Die Long Covid-Erkrankung meiner Tochter: Ratschläge sind auch Schläge
Meine Tochter ist schwer an Long Covid erkrankt. Es ist ein Alptraum, bei
dem gut gemeinte Ratschläge mehr belasten, als helfen.
DIR Long Covid bei Kindern: Sie kann nicht mehr alleine stehen
Die ehemals kerngesunde, geimpfte Tochter unserer Autorin erholt sich nicht
nach einer relativ milden Covid-19-Erkrankung. Hilfe gibt es keine.
DIR Fortschreitende Digitalisierung: Was für ein Scheiß
Die beknackte Digitalwelt wird immer weiter ausgebaut. Dabei haben wir
eigentlich eine prima echte Welt, um die wir uns kümmern sollten.
DIR Meine Hühner und ich im Pandemie-Alltag: Gemeinsam warten auf bessere Zeiten
Unsere Autorin hält es für wenig achtsam, ausgelutschte Sinnsprüche auf
farbigen Hintergründen herumzuposten. Da spricht sie lieber mit ihren
Hühnern.
DIR Hoher Krankenstand unter Lehrer*innen: Ich, die unbezahlte Lehrkraft
Bei meiner Tochter fällt ständig der Unterricht aus und ich muss
übernehmen. Warum mich das nervt? Weil ich Entgeltfortzahlungsneid habe.
DIR Umgang mit Alters- und Genderfragen: Alle mal locker machen
Die extravagante Chromosomenanzahl meines Sohnes Willi führt dazu, dass er
frei ist von diskriminierendem Gedankengut. Aber nicht alle schätzen das.