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       # taz.de -- Seltene Erden für Militärhilfe: Fiese Erpressung
       
       > Trumps Vorstellung, sich die US-Militärhilfe von Kyjiw mit Rohstoffen
       > vergüten zu lassen, ist absurd. Die Ukraine braucht die Ressourcen
       > selbst.
       
   IMG Bild: US-Präsident Trump (r.) ist scharf auf die Rohstoffe der Ukraine
       
       Welches Land, das nach fast drei Jahren Krieg fast am Boden liegt, eignete
       sich besser für schmutzige Deals und Erpressungsversuche à la Donald Trump.
       Da eine Friedenslösung weiter nicht in Sicht ist – entgegen oft anders
       lautender Ankündigungen –, kommt der US-Präsident jetzt mit einer neuen
       Volte um die Ecke. Im Austausch für militärische Hilfen soll Kyjiw den USA
       Rohstoffe liefern, wobei die Preise wohl eher Washington diktieren dürfte.
       
       Die Idee, Amerika auch auf diese Art ein Stück weit [1][wieder groß zu
       machen], dürften auch Putin-Versteher*innen durchschaut haben. Schließlich
       wussten die spätestens seit 2014 schon, dass der Westen, allen voran die
       USA, die kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine forciert hätten,
       um sich die begehrten Rohstoffe unter den Nagel zu reißen.
       
       Doch nun zu den Fakten: 70 Prozent der Vorkommen an seltenen Erden befinden
       sich in Gebieten, die Russland völkerrechtswidrig besetzt hält. Hinzu
       kommt, dass durch das stete Vordringen russischer Truppen vor allem [2][im
       Osten der Ukraine] weitere Lagerstätten verloren gehen könnten. Aber warum
       sollte sich ausgerechnet Trump für derlei Petitessen interessieren.
       
       Fakt ist auch: Sollte Kyjiw gezwungen sein, auf den Kuhhandel einzugehen,
       würden dem Land wichtige Ressourcen für den Wiederaufbau entzogen. Die
       Einstellung des US-Programms für Entwicklungszusammenarbeit (USAID), das in
       vielen Bereichen existenzielle Unterstützung leistete, trifft das Land
       schon jetzt ins Mark. Die Folgen könnten noch weitreichender sein. Sollte
       Trumps Beispiel Schule machen, könnten sich auch andere Länder ermutigt
       fühlen, ihre Hilfe für die Ukraine an Bedingungen zu knüpfen.
       
       A propos Wiederaufbau: Schon 2024 wurden die Kosten für die kommenden zehn
       Jahre auf 486 Milliarden US-Dollar beziffert. Inzwischen dürfte es
       erheblich mehr sein. Derzeit arbeiten sich die EU-Staaten an Trumps
       Forderung ab, 5 Prozent des BIP für Verteidigung aufzubringen. Es könnten
       noch ganz andere Herausforderungen auf sie zukommen. Schöne, neue Welt.
       
       4 Feb 2025
       
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   DIR Barbara Oertel
       
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