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       # taz.de -- Sexualisierte Gewalt in der Kirche: Auszeit für Erzbischof Heße
       
       > Nach dem Gutachten über sexualisierte Gewalt in der Kirche gewährt
       > Franziskus dem Hamburger Erzbischof eine Auszeit. Was das genau bedeutet,
       > ist unklar.
       
   IMG Bild: „Erste Antwort“ von Papst Franziskus: Auszeit für Hamburgs Erzbischof Stefan Heße
       
       Hamburg/Rom dpa | Papst Franziskus gewährt dem Hamburger Erzbischof Stefan
       Heße eine Auszeit. Das teilte das Erzbistum Hamburg am Montag mit. Als
       Konsequenz [1][aus einem Gutachten zum Umgang mit Vorwürfen sexualisierter
       Gewalt] im Erzbistum Köln hatte Heße dem Papst seinen Amtsverzicht
       angeboten.
       
       Das Erzbistum Hamburg bezeichnete die Nachricht aus Rom als „erste Antwort“
       von Papst Franziskus auf den von Heße angebotenen Verzicht. Der Vatikan
       teile dazu mit: „Papst Franziskus hat dem Erzbischof von Hamburg, S.E.
       Mons. Stefan Heße, eine Auszeit gewährt. Während seiner Abwesenheit wird
       der Generalvikar, Mons. Ansgar Thim, die ordnungsgemäße Verwaltung der
       Erzdiözese sicherstellen.“
       
       Unklar war zunächst, was unter „Auszeit“ genau zu verstehen ist und wie
       lange sie dauern wird. Ein Sprecher des Erzbistums Hamburg sagte auf
       Nachfrage, er verstehe die Mitteilung so, dass noch keine Entscheidung
       gefallen sei.
       
       In der vorvergangenen Woche war in Köln ein seit langem erwartetes
       Gutachten vorgestellt worden. Darin wurde untersucht, wie
       Bistumsverantwortliche in der Vergangenheit mit Vorwürfen des sexuellen
       Missbrauchs von Kindern durch Priester umgegangen sind. Heße, der früher
       Personalchef und Generalvikar im Erzbistum Köln war, wurden insgesamt elf
       Pflichtverletzungen vorgeworfen. Dabei handelte es sich nach Angaben der
       Gutachter unter anderem um Verstöße gegen die Melde- und
       Aufklärungspflicht.
       
       [2][Noch am selben Tag bot Heße dem Papst seinen Amtsverzicht an], „um
       Schaden vom Amt des Erzbischofs sowie vom Erzbistum Hamburg abzuwenden“. Er
       betonte, dass er sich niemals an der Vertuschung von Missbrauchsvorwürfen
       beteiligt habe. Er sei aber dennoch bereit, seinen Anteil für das Versagen
       des Systems zu tragen. Heße war am 14. März 2015 als Erzbischof nach
       Hamburg gewechselt. In Köln wurden als Folge des Gutachtens zwei
       Weihbischöfe von [3][Kardinal Rainer Maria Woelki] beurlaubt.
       
       29 Mar 2021
       
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