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       # taz.de -- Sicherheitskonferenz und Friedensdemos: Frieden jetzt! Nur wie?
       
       > Alle wollen Frieden, nur der Weg dorthin ist umstritten.
       > Friedensliebenden Linken sei geraten, sich nicht vor den falschen Karren
       > spannen zu lassen.
       
   IMG Bild: Das Ziel ist klar, aber nicht das Wie: Banner auf dem Münchner Odeonsplatz
       
       Der Wunsch nach Frieden der Ukraine einte die Staats- und Regierungschefs,
       die Außen- und Verteidigungsminister:innen auf der Münchner
       Sicherheitskonferenz (Siko) und die äußerst diversen Demonstrant:innen
       vor der Tür. Das war es dann aber auch schon. Denn die Frage, wie sich
       Frieden erreichen lässt und wie er aussehen sollte, ließ die Meinungen weit
       auseinanderdriften.
       
       Eine ganz banale Antwort hielt Bundesaußenministerin Annalena Baerbock
       parat: Ein gerechter Frieden setze voraus, „dass derjenige, der die
       territoriale Integrität verletzt hat, nämlich Russland, seine Truppen aus
       dem besetzten Land abzieht.“ Recht hat sie. Nur wie sich das in absehbarer
       Zeit erreichen lassen kann, darüber herrschte [1][auf der Siko] große
       Ratlosigkeit. Derzeit deutet nichts darauf hin, dass Wladimir Putin von
       seinem Ziel, die Ukraine militärisch zu unterjochen, ablässt.
       
       Die Möglichkeiten der Diplomatie sind damit begrenzt. Fest steht auch, dass
       sich nur durch die weitere militärische Unterstützung der Ukraine
       verhindern lassen kann, dass Russland siegt. Je früher Putin einsehe, dass
       er sein Ziel nicht erreichen werde, „desto größer ist die Chance auf ein
       baldiges Kriegsende“, meinte [2][Bundeskanzler Olaf Scholz] ganz richtig.
       Nur wann wird das sein?
       
       Viele der linken und der querdenkerischen-rechten Demonstrant:innen, die
       bislang getrennt protestiert haben, werden sich am kommenden Samstag unter
       der Fahne [3][Sahra Wagenknechts und Alice Schwarzers] in Berlin
       zusammenfinden. Hier ist die Perspektive eine, die die Menschen in der
       Ukraine komplett aus den Augen verloren hat.
       
       Hier wird suggeriert, die westlichen Staaten seien die „Kriegstreiber“, die
       nur ihre Waffenlieferungen einstellen und sich mit Putin an einen Tisch
       setzen müssten, dann wäre alles wieder gut. Dass es Putin ist, der sich
       ernsthaften Verhandlungen verweigert, wird ignoriert. So können das Rechte
       und „Querdenker:innen“ sehen, Linke jedoch nicht. Wer erwägt, dem Aufruf,
       am Samstag zum Brandenburger Tor zu ziehen, Folge zu leisten, sollte sich
       dessen bewusst sein.
       
       19 Feb 2023
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Muenchner-Sicherheitskonferenz/!5916886
   DIR [2] https://www.tagesspiegel.de/politik/kanzler-nutzt-die-munchner-konferenz-kanzler-scholz-will-putin-diplomatisch-einkreisen-9368873.html
   DIR [3] /Petition-von-Wagenknecht-und-Schwarzer/!5915002
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Pascal Beucker
       
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