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       # taz.de -- Spannungen Venezuela und Argentinien: Asyl in Argentiniens Botschaft
       
       > Sechs Oppositionelle suchen Schutz vor Verhaftung in Argentiniens
       > Botschaft in Caracas. Argentinien gewährt Asyl und verhandelt über ihre
       > Ausreise.
       
   IMG Bild: Protest für Oppostionsführrerin Maria Corina Machado, hier am 6. April in Santiago
       
       Buenos Aires taz | Es ist ein Tauziehen zwischen Argentinien und Venezuela.
       Seit Ende März halten sich sechs Personen als Flüchtlinge in der
       argentinischen Botschaft in Caracas auf. Bei den zwei Frauen und vier
       Männern handelt es sich um Mitarbeiter*innen der konservativen
       Oppositionsführerin [1][María Corina Machado]. Sie werden von der
       venezolanischen Staatsanwaltschaft unter dem Vorwurf der versuchten
       Destabilisierung des Landes per Haftbefehl gesucht. Eine der sechs in die
       Botschaft Geflüchteten ist Magalli Meda, die ehemalige Wahlkampfleiterin
       von María Corina Machado.
       
       Die Haftbefehle gegen insgesamt acht Personen wurden am 20. März
       ausgestellt, einen Tag vor Beginn der Einschreibefrist der
       Kandidat*innen für die [2][Präsidentschaftswahl am 28. Juli]. Die acht
       werden beschuldigt, an gewalttätigen Verschwörungen gegen die Regierung
       beteiligt zu sein, erklärte Generalstaatsanwalt Tarek William Saab. Zwei
       von ihnen seien bereits verhaftet worden. Die anderen suchen nun Schutz in
       der Botschaft.
       
       Das Regime von Staatschef Nicolás Maduro gehe mit „brutaler Repression“
       gegen ihr Wahlkampfteam vor, schrieb María Corina Machado auf X. „Diese
       feigen Aktionen zielen darauf ab, Venezuelas Weg zu Wandel und Freiheit in
       Frieden und Demokratie zu blockieren.“ Machado war vergangenen Oktober als
       klare Siegerin aus den Vorwahlen der Opposition für die
       Präsidentschaftswahl hervorgegangen – wurde dann jedoch von der Justiz
       unter fragwürdigen Vorwürfen von der Wahl ausgeschlossen.
       
       Am 26. März bestätigte die Regierung in Buenos Aires offiziell den
       Aufenthalt der sechs Personen in ihrer Botschaft in Caracas. Sie seien
       aufgrund der „Besorgnis“ von Argentiniens Präsidenten [3][Javier Milei]
       über „die Verschlechterung der institutionellen Situation und die
       Schikanierung und Verfolgung politischer Persönlichkeiten in Venezuela“
       aufgenommen worden, hieß es.
       
       ## Verhandlungen über sichere Ausreise
       
       Die sechs sind als in Argentinien als Flüchtlinge anerkannt und es gibt
       Verhandlungen über eine sichere Ausreise. Argentiniens Außenministerin
       Diana Mondino hält sich bedeckt: „Wir arbeiten daran. Es ist nicht so
       einfach“, sagt sie.
       
       Die guten Beziehungen zwischen Argentinien und Venezuela während der
       Amtszeiten der peronistischen Präsident:innen Néstor Kirchner, Cristina
       Fernández und Alberto Fernández haben sich seit dem Amtsantritt Javier
       Mileis im Dezember dramatisch verschlechtert. Milei und Maduro sind bereits
       mehrfach verbal aneinandergeraten.
       
       9 Apr 2024
       
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