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       # taz.de -- Spitzengehälter beim RBB: Doch Bonuszahlungen
       
       > Recherchen belegen, dass die RBB-Spitze deutlich mehr Gelder bekommt als
       > bislang bekannt. Eine Beratungsfirma soll ein Bonussystem entwickelt
       > haben.
       
   IMG Bild: Schlesinger soll schon vor ihrer Gehaltserhöhung mehr als 300.000 Euro pro Jahr verdient haben
       
       Berlin taz | Seit Patricia Schlesinger nach zahlreichen Vorwürfen als
       RBB-Intendantin zurückgetreten ist, verspricht die Senderspitze vollkommene
       Transparenz. Jedes Detail soll aufgeklärt werden. Doch so genau scheint die
       Chefetage es dann wohl doch nicht mit der Transparenz zu nehmen. Laut
       [1][Recherchen vom Business Insider] (BI) und [2][vom RBB-Rechercheteam]
       sind die Gehälter der RBB-Spitze dank Prämien deutlich höher, als bislang
       bekannt war. Von einem „brisanten Bonussystem“ ist die Rede.
       
       Der BI berichtet von internen Dokumenten, die belegen, dass in der
       Vergangenheit Intendantin und Direktoren Prämienzahlungen bekommen haben,
       wenn ihre Leistung zuvor vereinbarte Ziele übertroffen habe. Schlesinger
       soll so schon vor ihrer Gehaltserhöhung deutlich mehr als 300.000 Euro pro
       Jahr verdient haben dank Aufwandspauschale, Familienzuschlag und
       Zielprämie. Laut dem Rechercheteam des RBB soll eine Beratungsfirma eine
       fünfstellige Summe bekommen haben, um solch ein Bonussystem zu entwickeln.
       
       Aus den Recherchen geht der Vorwurf hervor, dass die RBB-Spitze die wahre
       Höhe der Gehälter der Chef-Etage verschweigt. Darauf ist der Sender bislang
       nicht eingegangen und verweist auf die laufenden Untersuchungen der
       Generalstaatsanwaltschaft. Bei der Befragung durch den brandenburgischen
       Landtag am Dienstag sagte der [3][geschäftsführende Intendant Hagen
       Brandstäter,] dass es kein Bonussystem gebe, und sprach von variablen
       Vergütungen.
       
       Der DJV Berlin forderte am Mittwoch, das Bonussystem umgehend zu stoppen.
       Der Vorsitzende Steffen Grimberg, der für die taz eine regelmäßige Kolumne
       schreibt, sagte: „Die durchsichtige Wortklauberei des Top-Managements, es
       gäbe gar keine Bonus-Zahlungen, sondern lediglich ‚leistungsabhängige
       Gehaltsanteile‘, ist für den rbb in der aktuellen Situation Gift und
       gegenüber allen festen und freien Mitarbeitenden schlichtweg unverschämt.“
       
       Seit Juni hatte der BI Stück für Stück Vorwürfe gegen Schlesinger und den
       Verwaltungsrat Wolf-Dieter Wolf veröffentlicht. Es geht dabei um
       Vetternwirtschaft, dubiose Beraterverträge, Spesenausgaben und
       Gehaltserhöhungen. Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin ermittelt. [4][Am
       Montagabend hatte der Rundfunkrat Schlesinger als Intendantin abberufen],
       der RBB-Verwaltungsrat arbeitet aktuell an der Vertragsauflösung. Doch
       selbst wenn dieser abgewickelt ist, wird der Fall Schlesinger den Sender
       noch lange beschäftigen.
       
       17 Aug 2022
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.businessinsider.de/wirtschaft/brisantes-bonussystem-rbb-zahlte-ex-intendantin-schlesinger-und-ihren-vier-direktoren-mehr-als-200-000-euro-an-zielpraemien-pro-jahr-a/
   DIR [2] https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2022/08/schlesinger-bonus-rbb-boni-direktoren.html
   DIR [3] /Skandal-beim-RBB/!5871890
   DIR [4] /Krise-beim-rbb/!5874489
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Carolina Schwarz
       
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