# taz.de -- Studie zur Klimakrise: Wetter wird zu Feuerwetter
> Hitze und Trockenheit begünstigen Waldbrände – und werden mit der
> Klimakrise wahrscheinlicher.
IMG Bild: Varnavas in der Nähe von Athen am 13. August
Berlin taz | Im Norden von Athen wüten derzeit starke Waldbrände. Es sind
allzu günstige Bedingungen für deren verheerende Ausbreitung: Es ist warm
und trocken – ein gefährliches Wetter, wenn ein Brand erst mal ausgebrochen
ist. Wissenschaftler:innen warnen: Das ist kein bloßer Zufall.
„Wir wissen, dass die Wetterbedingungen mit hoher Waldbrandgefahr direkt
mit dem Klimawandel zusammenhängen“, sagte der Ökologe Andrew Pershing vom
Klimaforschungs-Thinktank Climate Central am Mittwoch. „Wir müssen Kohle,
Öl und Gas im Boden lassen.“ Sein Team hat in einer [1][Analyse] ermittelt:
Das viele Treibhausgas in der Atmosphäre hat die extremen Temperaturen, die
Griechenland auch noch in den nächsten Tagen erleben dürfte, bis zu fünfmal
wahrscheinlicher gemacht.
Auch andere Forschungsergebnisse lassen durch den Klimawandel zunehmende
Waldbrände erwarten. Zum Beispiel der Bericht [2][„State of Wildfires“] von
Forscher:innen verschiedener Einrichtungen um Matthew Jones von der
University of East Anglia. Die Arbeit ist ebenfalls am Mittwoch
erschienen.
In dem Statusbericht haben die Wissenschaftler:innen die vergangene
globale Brandsaison analysiert, also die Zeit von März 2023 bis Februar
2024. Unter anderem tobten große Feuer in Kanada. 150.000 Quadratkilometer
Wald verbrannten in dem nordamerikanischen Land, Hunderttausende mussten
ihre Häuser verlassen, den orange gefärbten Himmel sah man selbst in New
York noch.
## Verheerende Waldbrände in Griechenland
Auch Griechenland erlebte die bis dato schlimmsten Waldbrände seiner
Geschichte, 900 Quadratkilometer Wald fielen ihnen zum Opfer, 20 Menschen
starben. Weltweit wurden laut dem Statusbericht 3,9 Millionen
Quadratkilometer Wald vernichtet, [3][die CO2-Emissionen durch Brände
stiegen um 16 Prozent] gegenüber dem langjährigen Durchschnitt.
Und: Vor allem in Kanada sei das Wetter entscheidend für das Entstehen der
Brände gewesen. An vielen anderen Orten weltweit ebenfalls. Die Rede ist
deswegen von sogenanntem Feuerwetter: heiß, trocken, windig.
Die Forscher:innen unterscheiden aber insgesamt vier hauptsächliche
Treiber von Wald- und Buschbränden: Neben dem Wetter gehört das vorhandene
Brandmaterial dazu, also etwa die Menge an Gestrüpp. Auch kommt es darauf
an, wie trocken dieses Material ist. Dann gibt es noch die Kategorie
„Sonstiges“. Das ist zum Beispiel menschliches Verhalten: Brandstiftungen,
aber auch das Tempo beim Löschen.
Das Feuerwetter hat das Risiko von Waldbränden laut dem Statusbericht jetzt
schon deutlich erhöht: Große Waldbrände sind demnach zum Beispiel ungefähr
dreimal wahrscheinlicher in Kanada und über 20-mal wahrscheinlicher im
Amazonasgebiet.
15 Aug 2024
## LINKS
DIR [1] https://drive.google.com/file/d/19d3qlV75V_OwD_-X4NGvA_OPUiPc3wjC/view?pli=1
DIR [2] https://drive.google.com/file/d/19d3qlV75V_OwD_-X4NGvA_OPUiPc3wjC/view?pli=1
DIR [3] /Waldbraende-befeuern-Klimakrise/!5936369
## AUTOREN
DIR Anton Dieckhoff
DIR Susanne Schwarz
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