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       # taz.de -- Thunberg unterstützt Palästinenser: Kritik an Klimaaktivistin
       
       > Greta Thunberg ruft zu „Solidarität mit Gaza“ auf – und unterstützt dabei
       > auch hamasfreundliche Gruppen. Das sorgt für heftigen Protest im Netz.
       
   IMG Bild: Sorgt für Kritik: Greta Thunberg bei Klimaprotesten in London am 19. Oktober
       
       Berlin taz | Die schwedische Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg hat ihren
       Schulstreik für das Klima in der 270. Woche der „Solidarität mit Gaza“
       gewidmet. „Die Welt muss ihre Stimme erheben und einen sofortigen
       Waffenstillstand, Gerechtigkeit und Freiheit für die Palästinenser und alle
       betroffenen Zivilisten fordern“, schrieb [1][Thunberg am Freitagmorgen auf
       Instagram] und Twitter. Dazu postete sie ein Foto von sich und drei
       weiteren jungen Frauen, die Schilder mit Aufschriften wie „Stand with Gaza“
       halten.
       
       Kritik bekam Thunberg dafür, dass sie dabei in einer Instagram-Story auch
       einen [2][Aufruf der in Berlin ansässigen Gruppe „Palästina spricht“]
       verbreitete. Diese hatte für Freitag zu einem „Globalen Generalstreik“
       aufgerufen und dabei von einem „Genozid in Gaza“ und „Staatsterror“ gegen
       die Palästina-Solidarität gesprochen.
       
       Thunberg empfahl, einer Reihe palästina-solidarischer Accounts zu folgen –
       unter ihnen auch „Palästina spricht“. Die [3][Terrorattacke der Hamas am 7.
       Oktober] hatte die in Berlin ansässige Gruppe mit den Worten „Heute ist ein
       revolutionärer Tag, auf den man stolz sein muss“ kommentiert.
       
       In der Vergangenheit hatte „Palästina spricht“ auch die Slogans [4][„From
       the river to the sea“] – der als Aufruf zur Auslöschung Israels verstanden
       werden kann – und „Free Palestine from German guilt“ („Befreit Palästina
       von deutscher Schuld“) gepostet. Damit ist gemeint, dass Deutschland
       aufhören soll, aus historischer Verantwortung für die Schoah die Regierung
       in Israel zu unterstützen – denn die unterdrücke die Palästinenser.
       
       ## „Kein Wort der Empathie“
       
       Viele kritisierten Thunberg auch dafür, dass sie seit dem 7. Oktober „nicht
       einmal ein einziges Wort zu den von der Hamas bestialisch ermordeten
       jüdischen Kindern, Frauen, Männern“ gefunden hatte, wie etwa der Kolumnist
       Sascha Lobo schrieb. „Kein Wort der Empathie mit den Freund*innen und
       Familienangehörigen der von #Hamas gefolterten, vergewaltigten,
       massakrierten und verschleppten Menschen aus #Israel“, schrieb auch die
       Publizistin Jutta Ditfurth.
       
       Tatsächlich hatte Thunberg in sozialen Medien nach der Attacke der
       islamistischen Hamas mit 1.300 Toten Israelis zwar einen Aufruf von Amnesty
       International für ein Ende der „Belagerung von Gaza“ geteilt, ansonsten
       aber zu dem Thema geschwiegen – bis dann am Freitag die Posts mit der
       Aufforderung zum Generalstreik erschienen.
       
       20 Oct 2023
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.instagram.com/gretathunberg/?hl=de
   DIR [2] https://twitter.com/PalestinSpricht/status/1715117280474935677/photo/1
   DIR [3] /Schwerpunkt-Nahost-Konflikt/!t5007999
   DIR [4] /Nach-dem-Massaker-in-Israel/!5963661
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Christian Jakob
       
       ## TAGS
       
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