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       # taz.de -- Tracking im Netz: Beschwerdewelle gegen Cookies
       
       > Die Banner auf Webseiten sind selten legal. Datenschützer:innen
       > gehen daher nun gegen mehrere hundert Unternehmen vor.
       
   IMG Bild: Den Cookie Missbrauch beenden
       
       Berlin taz | Die europäische Datenschutzorganisation Noyb geht mit einer
       großangelegten juristischen Beschwerdeaktion gegen rechtswidrige
       [1][Cookie-Banner im Internet] vor. Der Verein teilte mit, am Montag rund
       560 Beschwerdeschreiben an Unternehmen in 33 Ländern in- und außerhalb
       Europas verschickt zu haben, deren Cookie-Zustimmungsbanner nicht im
       Einklang mit der Datenschutz- Grundverordnung (DSGVO) stünden.
       
       Cookies sind kleine Dateien, die Webseiten-Betreiber auf den Rechnern der
       Nutzer:innen speichern, um sie so wiederkennen zu können – weit über die
       einzelne Webseite hinaus. Vor einem Jahr [2][entschied der
       Bundesgerichtshof (BGH)], dass die Einwilligung zum Setzen von
       Tracking-Cookies nicht voreingestellt sein darf. Seitdem haben die meisten
       Webseiten im deutschsprachigen Raum die umstrittenen Cookie-Banner
       erstellt. Umstrittten vor allem deshalb, weil sie Nutzer:innen eine
       Ablehnung nicht gerade leicht machen.
       
       „Eine ganze Industrie von Beratern und Designern entwickelt verrückte
       Klick-Labyrinthe, um vollkommen unrealistische Zustimmungsraten zu
       generieren“, kritisiert Max Schrems, Vorsitzender von Noyb. Das sei ein
       [3][klarer Verstoß gegen die DSGVO]. Die sehe vor, dass Nutzer:innen
       eine echte Wahlmöglichkeit im Sinne von „ja“ oder „nein“ hätten. Dabei
       ergab die Auswertung der 560 von dem Verein beanstandeten Webseiten: 81
       Prozent hätten keinen „Ablehnen“-Button, 73 Prozent nutzten Farben und
       Kontraste, die Nutzer:innen zum Klick auf „Akzeptieren“ verleiten
       sollen.
       
       Noyb erklärte, die Unternehmen zunächst angeschrieben und auf die Verstöße
       hingewiesen zu haben. Erst wenn die Verstöße innerhalb eines Monats nicht
       behoben seien, würden Beschwerden bei den Datenschutzaufsichtsbehörden
       erhoben. Die 560 angeschriebenen Unternehmen sollen nur eine erste Runde
       sein: Der Verein wolle im laufenden Jahr bis zu 10.000 der meistbesuchten
       Webseiten in Europa prüfen und gegebenenfalls Beschwerden einreichen.
       
       Die Debatte um Tracking-Methoden im Internet hat sich in jüngster
       Vergangenheit zugespitzt. Dafür sorgten auch die Vorstöße zwei großer
       US-Unternehmen: Auf der einen Seite Google, das für seinen Chrome-Browser
       eine Verlagerung des Trackings ins Chrome-eigene Ökosystem testet. Auf der
       anderen Seite Apple. Die jüngste Version des iOS-Betriebssystems erlaubt es
       Nutzer:innen, Apps das Tracking komplett zu untersagen. Ersten Zahlen
       zufolge zeigt das Wirkung: So würden nur gut 10 Prozent der Nutzer:innen
       Apps das Werbe-Tracking uneingeschränkt erlauben.
       
       31 May 2021
       
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