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       # taz.de -- Treffen von Trump und Putin: Vor dem Gipfel in Alaska
       
       > Nato-Generalsekretär Rutte äußert sich zum geplanten Treffen von Trump
       > und Putin. Man müsse auch über Gebietsfragen sprechen.
       
   IMG Bild: Nato-Generalsekretär Mark Rutte: „Gespräche über ukrainische Gebiete wohl unvermeidbar“
       
       Die Vorbereitungen für das erste persönliche [1][Treffen von US-Präsident
       Donald Trump] und Kremlchef Wladimir Putin am Freitag laufen auf
       Hochtouren. Während Mitarbeitende des Weißen Hauses laut CNN-Bericht, auf
       der Suche nach passenden Treffpunkten, bereits auf dem Weg nach Alaska
       sind, versuchen weitere Stimmen, die Verhandlungen zu beeinflussen.
       Bundeskanzler Friedrich Merz lädt am Mittwoch zu einem virtuellen
       Ukraine-Treffen mit Trump ein. Und auch Nato-Generalsekretär Mark Rutte
       nahm am Sonntagabend in einem Interview mit dem US-Sender ABC Stellung.
       
       Dort bezeichnete er das geplante Treffen „als wichtigen Test, um den Krieg
       in der Ukraine zu beenden“. Man werde sehen, wie ernst Putin die
       Friedensverhandlungen nehmen werde. Der Freitag könne ein erster Schritt
       für Verhandlungen darstellen. Für Unmut sorgte besonders seine Aussagen
       bezüglich möglicher Gebietsabtretungen der Ukraine an Russland.
       
       Die Ukraine sei ein souveräner Staat, der seine geopolitische Zukunft
       selbst bestimme. Aber: „Wir müssen im Moment zur Kenntnis nehmen, dass
       Russland einen Teil des ukrainischen Territoriums kontrolliert.“ Nach einer
       Waffenruhe werde sich die Frage stellen, wie es in territorialen Fragen und
       mit Blick auf mögliche Sicherheitsgarantien für die Ukraine weitergehe.
       Wenn es um Gebietsfragen gehe, müsse man zwischen einer
       De-facto-Anerkennung und einer De-jure-Anerkennung unterscheiden, sagte
       Rutte. Eine Einigung könnte so aussehen, dass Russland faktisch bestimmte
       Gebiete kontrolliere, ohne dass diese Kontrolle rechtlich akzeptiert würde.
       
       ## Tausch von Gebieten als Deal
       
       So war es laut Rutte bereits bei der sowjetischen Besetzung der baltischen
       Staaten geschehen. [2][Putin] [3][dürfte die Überlegungen Ruttes freuen],
       besteht er laut Medienberichten weiterhin darauf, die seit 2022 annektiert
       erklärten ukrainischen Gebiete Donetsk, Luhansk, Saporischschja und Cherson
       seinem Land zuzuschreiben. In den vergangenen Tagen hatte bereits Trump
       selbst „einen Tausch von Gebieten“ als Teil eines potenziellen Deals ins
       Spiel gebracht. Rutte gilt als Vertrauter Trumps, lobte ihn auch im
       TV-Interview für seine Initiative, den Krieg in der Ukraine beenden zu
       wollen und die Nato-Bündnispartner beim Nato-Gipfel im Juni auf höhere
       Verteidigungsausgaben eingeschworen zu haben.
       
       Denn Rutte sorgt sich um den Zusammenhalt innerhalb des Nordatlantikpakts.
       Inwieweit die USA an der Seite der Nato stehen würde, sollte es etwa zu
       seinem russischen Angriff im Baltikum kommen, ist ungewiss. Das ist auch
       den Balten bewusst. In einem gemeinsamen Statement mit den Skandinaviern
       und Island forderten sie am Sonntag eine diplomatische Lösung, die die
       „Sicherheitsinteressen von beiden, der Ukraine und Europa, schützen muss“.
       
       Sie betonten darin auch, dass internationale Grenzen nicht durch Gewalt
       verschoben werden dürften. Denn besonders für die Nato-Ostflanke hat durch
       den russischen Angriffskrieg die Bedrohung zugenommen. Mit Sorge blickt
       etwa Russlands Nachbar Estland, darauf, welche anscheinend nebensächliche
       Rolle die Ukraine und Präsident Wolodymyr Selenskyj bisher bei den
       kommenden Verhandlungen spielen. Diese Sorge teilt auch EU-Außenbeauftragte
       Kaja Kallas. „Jedes Abkommen zwischen den USA und Russland muss die Ukraine
       und die EU einbeziehen, denn es geht um die Sicherheit der Ukraine und ganz
       Europas“, erklärte Kallas am Sonntag. Am Montagnachmittag nach
       Redaktionsschluss trafen sich die EU-Außenminister zu einem
       Online-Sondertreffen, um ihre Position zur Zukunft der Ukraine abzustimmen.
       Kallas betonte im Vorhinein, dass man Moskaus Aggression nicht belohnen
       dürfte und die von Russland besetzen Gebiete zur Ukraine gehörten.
       
       11 Aug 2025
       
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