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       # taz.de -- Treffen zwischen Trump und Putin: Das reicht nicht für Frieden
       
       > Ja, Putin geht die Puste aus und das Geld für seinen Angriffskrieg.
       > Trotzdem gibt es keine Anzeichen, dass sich Moskaus Position bald ändert.
       
   IMG Bild: Vladimir Putin und Donald Trump bei ihrem vergangenen Treffen in Alaska im August 2025
       
       Trump-Schmeichler haben mehrere mögliche Interpretationen des angekündigten
       Gipfeltreffens [1][zwischen Donald Trump und Wladimir Putin in Ungarns
       Hauptstadt Budapest]. Die eine: Stärke wirkt – Trump braucht nur mit
       Marschflugkörpern zu wedeln, schon kommt Putin angekrochen und will reden.
       Die andere: Diplomatie wirkt – Trump braucht nur mit Putin zu telefonieren
       und Selenskyj zurechtzuweisen, und schon geht was.
       
       In beiden Interpretationen steckt ein Körnchen Wahrheit, aber eben auch nur
       ein einziges. Dieses Körnchen besteht darin, dass Putin langsam die Puste
       ausgeht. Die beharrlichen ukrainischen Schläge gegen Russlands Ölindustrie
       treffen den Nerv der russischen Kriegswirtschaft; [2][der Angriffskrieg ist
       nicht mehr lange zu finanzieren].
       
       Das reicht aber nicht für Frieden. Trumps letzter Vorstoß scheiterte an
       Russlands Weigerung, vor Gesprächen eine Waffenruhe zuzugestehen, und an
       Russlands Forderung nach Überlassung aller noch nicht eroberten Teile des
       Donbas, also die kampflose Räumung der wichtigsten ukrainischen
       Verteidigungslinien. Es gibt keine Anzeichen, dass Moskaus Position sich in
       diesen beiden Punkten geändert hätte. Vielmehr hat Russland mit seinen
       Drohnen und Sabotageakten gegen europäische Länder eine Ausweitung des
       Krieges wahrscheinlicher aussehen lassen als sein Ende.
       
       Nun sagt Trump in der ihm eigenen Schlichtheit, die beiden Kriegsparteien
       sollten da, wo sie jetzt stehen, [3][einfach aufhören und nach Hause
       gehen]. Da die Ukraine in der Ukraine zu Hause ist, Russland aber nicht,
       kann man diese Äußerung als Aufruf nach einem bedingungslosen Rückzug
       Russlands interpretieren. Aber so war sie wohl nicht gemeint. Der
       US-Präsident will ein Einfrieren des Konfliktes entlang der bestehenden
       Front als Frieden verkaufen können, auch, ohne dass Russland und die
       Ukraine tatsächlich Frieden schließen. Etwa so wie Trumps Gaza-Abkommen,
       das auch weder Israel noch die Hamas unterzeichnet haben und das auch nicht
       lange halten dürfte.
       
       19 Oct 2025
       
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