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       # taz.de -- US-Schauspielerin der 1970er: Karen Black ist tot
       
       > Im Alter von 74 Jahren starb die Schauspielerin an Krebs. Bekannt wurde
       > sie mir ihren Rollen in Filmen wie „Easy Rider“ und „Five Easy Pieces“.
       
   IMG Bild: Karen Black mit Jack Nicholson in „Five Easy Pieces - Ein Mann sucht sich selbst“.
       
       Die US-amerikanische Schauspielerin Karen Black ist am Donnerstag im Alter
       von 74 Jahren in Los Angeles gestorben. Vor drei Jahren war sie an Krebs
       erkrankt.
       
       Bekannt wurde Black, die 1939 im Bundesstaat Illinois zur Welt gekommen war
       und an der dortigen Northwestern University Schauspiel studiert hatte, Ende
       der 60er Jahre. Damals setzten junge Regisseure wie Bob Rafelson und
       Francis Ford Coppola dem schwerfälligen Studiosystem von Hollywood eine
       neue Art des Filmemachens entgegen: Figuren und Sujets kamen aus der
       Gegenkultur, die Budgets waren schmal, man suchte nach Originalschauplätzen
       und nach einer Erneuerung der Filmsprache, die von der französischen
       Nouvelle Vague inspiriert war.
       
       Black spielte eine Nebenrolle in einem der emblematischsten Filme jener
       Zeit: in Dennis Hoppers „Easy Rider“ (1969) ist sie eine Prostituierte, die
       an Dennis Hoppers und Peter Fondas Seite einen Trip einwirft, und das auf
       dem Friedhof von New Orleans. In „Five Easy Pieces - Ein Mann sucht sich
       selbst“ (1970) von Bob Rafelson spielte sie eine Kellnerin und die Geliebte
       von Hauptdarsteller Jack Nicholson.
       
       Im Jahr darauf trat sie dann unter Nicholsons Regie in „Drive, He Said“
       auf. Auch in Jack Claytons Adaption des Romans „Der große Gatsby“ (1974)
       gab sie eine Geliebte: Myrtle. Gatsbys Gegenspieler Tom Buchanan verfällt
       ihrem gewinnenden Lächeln und ihren auf ausnehmend kecke Weise schräg
       stehenden Augen.
       
       Black war außerdem Teil der Besetzung in Robert Altmans Ensemblefilm
       „Nashville“ (1975), und auch in Alfred Hitchcocks „Familiengrab“ (1976) war
       sie dabei. In einem Interview, das sie kürzlich in den USA gab, sagte sie
       über ihre damaligen Rollen: „Wir machten einfach unser Ding. Ich habe einen
       Schauspielstil, der sehr spontan ist, sehr unbewusst. Das passte gut zu den
       Filmen der 70er. Das war eine tolle Zeit, eine sehr schöne Zeit. Man liebte
       die Freiheit und die Spontanität.“
       
       Der große Durchbruch blieb zwar aus, doch blieb sie produktiv – unter
       anderem war sie an Horrorfilmen wie „Das Haus der 1000 Leichen“ von Rob
       Zombie (2003) oder an Independent-Produktionen wie „Teknolust“ (2002) von
       Lynn Hershmann-Leeson beteiligt.
       
       9 Aug 2013
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Cristina Nord
       
       ## TAGS
       
   DIR 70er
   DIR Hells Angels
       
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