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       # taz.de -- US-Strafzölle gegen die EU: Berechtigte Strafe
       
       > Passt schon! Im Fall des europäischen Flugzeugbauers Airbus sind die von
       > den USA angekündigten Strafzölle durchaus in Ordnung.
       
   IMG Bild: Verhängt gerne Strafzölle: US-Präsident Donald Trump
       
       Keine Frage: Für US-Präsident Donald Trump sind [1][Strafzölle eine
       Allzweckwaffe] in allen möglichen Konflikte mit anderen Ländern. So hat er
       auch schon Mexiko mit Strafzöllen gedroht, sollte der Nachbar die illegale
       Migration nicht in den Griff bekommen. Mit Handelsfragen hat das nichts zu
       tun. In dem nun konkreten Fall mit der Europäischen Union sind die von den
       USA [2][angekündigten Strafzölle aber völlig berechtigt].
       
       Jahrelang haben die Europäer Airbus subventioniert, nicht zuletzt um dem
       US-Erzrivalen Boeing den Spitzenplatz im Flugzeugbau streitig zu machen.
       Ein solches Vorgehen verstößt aber gegen die WTO-Regeln. Zwar rechnet
       Brüssel damit, dass die Welthandelsorganisation WTO im nächsten Jahr die
       USA wegen ähnlicher Vergehen bei Boeing ebenfalls belangen wird. Aber
       solange dieses Urteil aussteht, haben die Europäer die Schuld zu tragen
       
       Die WTO-Schlichter erlauben es den Vereinigten Staaten nun, Strafzölle zu
       erheben, die in etwa dem für Boeing entstandenen Schaden entsprechen. Und
       da 7,5 Milliarden Dollar ein verhältnismäßig niedriger Wert ist, trifft es
       zunächst Käse, Kaffee und Wein aus der EU. Die Europäer sollten diese
       Strafe ohne Wenn und Aber akzeptieren.
       
       Zwar hat Trump schon mehrfach gedroht, angesichts des hohen
       Handelsbilanzdefizits seines Landes nach China auch die EU in einen
       Handelskrieg zu verwickeln. Viel passiert ist aber noch nicht. Entsprechend
       besonnen sollten die Europäer reagieren und sauber trennen, welche
       Strafzölle der USA berechtigt sind und welche nicht.
       
       Frankreich hat nun mit Vergeltung gedroht. Das ist gefährlich. Denn das
       liefert Trump die Munition, die er gerne hätte: handfeste Gründe für einen
       Handelskrieg. Trump kann dann zu Recht behaupten: Die Europäer haben den
       Handelskrieg angefangen.
       
       Im November will Trump entscheiden, ob er importierte Autos und Autoteile
       aus der EU mit Zöllen belegt. Das würde über das Strafmaß hinausgehen, das
       den Amerikanern wegen der Airbus-Subventionen zusteht. Für den Fall haben
       die Europäer umfangreiche Gegenmaßnahmen angekündigt. Das ist dann ein
       völlig richtiger Schritt.
       
       3 Oct 2019
       
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