# taz.de -- Union-Busting bei Tesla: IG Metall verklagt Betriebsrat
> Die IG-Metall kritisiert Rechtsverstöße der managementnahen
> Betriebsrat-Vorsitzenden. Das behindere die Arbeit der
> Gewerkschafts-Betriebsräte.
IMG Bild: Miserable Arbeitsbedingungen und keine Besserung in Sicht: Tesla Werk in Grünheide
Berlin taz | Die IG Metall geht gerichtlich gegen den Betriebsrat im
Tesla-Werk im brandenburgischen Grünheide vor. Wie die Gewerkschaft
mitteilte, habe sie die Absetzung der Betriebsratsvorsitzenden vor dem
Arbeitsgericht in Frankfurt (Oder) beantragt. Grund seien zahlreiche
Rechtsverstöße der Betriebsrätin. „Die Betriebsratsvorsitzende hat sich
offenbar wissentlich immer wieder über gesetzliche Regeln hinweggesetzt,
die eine offene, demokratische Willensbildung garantieren sollen“, erklärte
IG Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze.
Der aktuelle Betriebsrat wurde im März gewählt[1][. Die IG Metall ist hier
seitdem zwar die zahlenmäßig größte Liste], die restlichen, eher
managementnahen Listen stellen aber zusammen weiterhin die Mehrheit im
Betriebsrat. Dementsprechend gewann auch eine Vorsitzende die Wahl, die
eher die Linie der Unternehmensführung vertritt.
Die Gewerkschaft wirft Tesla vor, die Arbeit der IG Metall-nahen
Betriebsräte systematisch zu behindern. So würden vorgeschlagene Themen zu
spät oder gar nicht auf die Tagesordnung gesetzt, gewerkschaftsnahe
Betriebsräte von Sitzungen ausgeschlossen und Newsletter ohne Absprache an
die Belegschaft verschickt, in denen laut IG Metall zudem „falsche
Behauptungen über uns“ verbreitet werden. Der Rechtsweg sei nicht „das
normale Vorgehen der IG Metall“, sagte Schulze. Aber: „Was wir bei Tesla
beobachten, hat System.“ Erst Mitte Oktober hat der Elektroautobauer einem
[2][IG Metall-Betriebsratmitglied fristlos] gekündigt.
[3][Zu verbessern gäbe es dabei vieles]. In einer IG Metall-Umfrage gaben
83 Prozent der Belegschaft an, sich oft oder sehr oft überlastet zu fühlen.
Der Elektroautobauer stand in der Vergangenheit immer wieder in Kritik, in
Sachen Arbeitsbedingungen, Sicherheit und Bezahlung weit hinter dem
Branchenstandard in Deutschland hinterherzuhinken.
19 Dec 2024
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## AUTOREN
DIR Jonas Wahmkow
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