URI: 
       # taz.de -- Verdrängung von Kinderläden in Berlin: „Kleine Fische“ gegen Miethaie
       
       > Soziale Gewerbe sind durch Mieterhöhungen besonders gefährdet. Eltern
       > protestieren in Neukölln für einen besseren Schutz von Kinderläden.
       
   IMG Bild: So gut wie am 1. Mai sollte dieser Kinderladen auch vor Miethaien geschützt werden
       
       Berlin taz | Soziale Einrichtungen wie Kinderläden oder
       Seniorentagesstätten können im Berliner Mietmonopoly immer schlechter
       mithalten. Anders als Wohnungsmieter*innen sind soziale Träger als
       Gewerbemieter gesetzlich nicht vor Befristungen und willkürlichen
       Mieterhöhungen geschützt.
       
       Selbst bei den städtischen Wohnungsbaugesellschaften gibt es keinen
       besonderen Schutz für nicht-kommerzielles Sozialgewerbe, obwohl dadurch
       wertvolle Betreuungsplätze in Gefahr geraten.
       
       „Fast 10 Prozent unserer Mitglieder sind akut in ihrem Bestand gefährdet“,
       warnt deshalb der Dachverband der Berliner Kinder- und Schülerläden (DaKS).
       Laut DaKS wurden in Berlin seit 2014 knapp 70 Kinderläden die Mietverträge
       gekündigt oder ihre Mieten derart angehoben, dass die selbstverwalteten
       Einrichtungen kaum mehr finanzierbar sind.
       
       Das befürchtet derzeit auch die Elterninitiative „Kleine Fische“ in
       Neukölln. Nach dem Verkauf der Schöneweider Straße 20 rechnen der
       Kinderladen und die übrigen Mieter*innen des Hauses mit einer
       Mietsteigerung, die ihre Verdrängung zur Folge haben könnte.
       
       ## Änderung ist möglich
       
       Dabei zeigt eine Anfang des Jahres vom Bundestag beschlossene
       Gesetzesänderung, dass Mieterschutz für soziales Gewerbe möglich ist. Sie
       gilt allerdings nur für betreute Wohnangebote für besonders hilfebedürftige
       Menschen. Aus der Antwort der Senatsverwaltung für Justiz vom Oktober 2017
       auf eine Anfrage der Linke-Abgeordneten Gabriele Gottwald und Harald Gindra
       geht jedoch hervor, dass der Berliner Senat eine „Überführung der
       Mietverträge sämtlicher sozialen Einrichtungen in das Wohnraummietrecht“
       für nicht plausibel hält.
       
       Für einen wirksamen Mietschutz von Kleingewerbe, angepasste Mietzuschüsse
       und bessere Unterstützung bei Umbau- und Umzugskosten demonstrieren die
       „Kleinen Fische“ am Mittwoch um 16 Uhr vor dem Rathaus Neukölln.
       
       22 May 2019
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Stefan Hunglinger
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt Rot-Rot-Grün in Berlin
   DIR Schwerpunkt Gentrifizierung in Berlin
   DIR Mietendeckel
   DIR Mieten
   DIR Berlin
   DIR Mieten
   DIR Mieten
   DIR Berlin-Kreuzberg
   DIR Kita
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Kindergarten nach 34 Jahren vor dem Aus: Kein Raum für Kita-Kinder
       
       In Charlottenburg soll ein Kinderladen seine Räumlichkeiten verlieren. Eine
       neue Bleibe zu finden ist schwierig.
       
   DIR Berliner Grünen-Chef zu Enteignungen: „Die Politik muss sich mehr trauen“
       
       Die Grünen sind jetzt auch für Enteignungen von Wohnungsunternehmen – aber
       nur nach bestimmten Kriterien, sagt Landeschef Werner Graf.
       
   DIR Protest für Rekommunalisierung: Alte Kreuzberger Schule
       
       AnwohnerInnen kämpfen für die Rekommunalisierung eines alten Schulgebäudes
       am Görlitzer Park. Der Eigentümer will 20 Millionen Euro.
       
   DIR Kita-Krise in Berlin: 113 Zwerge rausgeschmissen
       
       Nachdem eine private Kita 113 Kinder gekündigt hat, verspricht der Senat
       schnelle Hilfe. Eltern berichten von unhaltbaren Zuständen.