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       # taz.de -- Verkaufsstart von Feuerwerk: „Wir brauchen ein Ende der Böllerei“
       
       > Die Deutsche Umwelthilfe fordert ein sofortiges Feuerwerksverbot an
       > Silvester. Böller seien gefährlich, führten zu Bränden und vergifteten
       > die Luft.
       
   IMG Bild: Jetzt geht's wieder los: Verkauf von Raketen und anderem Feuerwerk in Berlin
       
       Düsseldorf afp | Kurz vor Silvester hat der Geschäftsführer der
       [1][Deutschen Umwelthilfe] (DUH), Jürgen Resch, ein sofortiges bundesweites
       Verbot von Silvesterfeuerwerken gefordert. „Wir brauchen ein Ende der
       Schwarzpulver-Silvester-Böllerei – und zwar sofort“, sagte Resch der
       „Rheinischen Post“. Er verwies auf [2][mit Raketen angegriffene
       Einsatzkräfte] und Verletzungen durch Feuerwerkskörper. Der
       DUH-Geschäftsführer warnte zudem vor in Panik geratenden Tieren und
       orientierungslosen Wildvögeln.
       
       „Seit Jahren verweigern sich alle Bundesinnenminister und jetzt auch die
       SPD-Innenministerin, mit uns auch nur ein Gespräch über das von einer
       Mehrheit der Bundesbürger geforderte [3][Böllerverbot] zu führen“, sagte
       Resch weiter. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) habe noch wenige
       Tage Zeit, das Böllerverbot auszusprechen. „Wenn nicht, trägt sie die
       Verantwortung für all die Ausschreitungen, Haus- und Wohnungsbrände, die
       vergiftete Luft und vielen tausend verletzten Menschen.“
       
       ## Feuerwerk nur für wenig Feinstaub verantwortlich
       
       Das Umweltbundesamt (UBA) hält ein generelles Verbot von Böllern und
       Raketen an Silvester aus Umweltgesichtspunkten hingegen nicht für
       notwendig. „Aus Sicht der Luftreinhaltung ist ein generelles Verbot von
       Silvesterfeuerwerk nicht angemessen“, sagte Ute Dauert, Leiterin des
       Fachgebiets zur Beurteilung der Luftqualität.
       
       Feuerwerk sei für etwas mehr als ein Prozent der jährlich in Deutschland
       freigesetzten Feinstaubmenge verantwortlich. Andere Quellen wie etwa
       Holzverbrennung in privaten Haushalten, Energieerzeugung oder der
       Straßenverkehr würden mit jeweils rund 19 Prozent deutlich mehr zu den
       Feinstaubemissionen beitragen.
       
       „In der Jahresbilanz betrachtet hätte demnach ein Verbot von Feuerwerk nur
       einen sehr geringen Effekt auf die Luftqualität“, sagte Dauert der Zeitung.
       Da die dauerhaft zu hohe Feinstaubbelastung ein Gesundheitsrisiko für die
       Bevölkerung darstelle, sei eine ganzjährige Reduzierung zielführend, zu der
       Verbote von Feuerwerk nur gering beitragen könnten.
       
       28 Dec 2023
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.duh.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/zum-verkaufsstart-von-pyrotechnik-alarmierend-hohe-klinikauslastungen-deutsche-umwelthilfe-und-buend/
   DIR [2] /Rechtslage-bei-Boellerattacken/!5903671
   DIR [3] /Streetworker-zu-Silvesterrandalen-in-Berlin/!5903913
       
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