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       # taz.de -- Versicherer ziehen vorläufige Flutbilanz: 7 Milliarden Euro Schaden
       
       > Die Flutkatastrophe ist das bislang teuerste Ereignis für die
       > Versicherer. Sie wollen Vorschläge für bessere Policen gegen
       > Naturgefahren vorlegen.
       
   IMG Bild: Zerstörte Häuser in Mayschoss im Ahrtal nach der Flut
       
       Berlin taz | Die durch die [1][Flutkatastrophe] im Westen und Süden
       Deutschlands bislang ermittelten versicherten Schäden liegen bei rund 7
       Milliarden Euro. Das teilte der Gesamtverband der Deutschen
       Versicherungswirtschaft (GDV) am Mittwoch mit.
       
       Bei den Überschwemmungen in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Sachsen
       und Bayern Mitte Juli kamen mindestens 180 Menschen ums Leben. Der
       materielle Schaden ist immens. Er geht [2][weit über den versicherten]
       hinaus. Am Mittwoch hat der Bundestag erstmals über ein Hilfspaket von Bund
       und Ländern in Höhe von bis zu 30 Milliarden Euro für die betroffenen
       Regionen beraten.
       
       Für die Versicherungsbranche ist die Flutkatastrophe das bislang teuerste
       Ereignis in der Geschichte der Bundesrepublik. „Mit fortschreitender
       Schadenaufnahme und -regulierung zeigt sich erst die Dimension dieses
       Extremereignisses“, sagte Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des
       Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), am Mittwoch in
       Berlin. Die Branche hat bislang 200.000 Schäden an Wohngebäuden, Betrieben
       und Hausrat erfasst, für die rund 6,5 Milliarden Euro fällig werden.
       Außerdem müssen die Versicherer für rund 50.000 beschädigte Kraftfahrtzeuge
       voraussichtlich etwa 450 Millionen Euro zahlen.
       
       Allerdings: Bei Schäden an Gebäuden und Hausrat durch Überschwemmung zahlen
       die Gesellschaften nur, wenn ein sogenannter Elementarschutz besteht. Aber
       nur 46 Prozent der Wohngebäude haben diesen Zusatzschutz, in
       Rheinland-Pfalz sind es noch weniger. Dafür sind nicht immer die
       Eigentümer:innen verantwortlich. In Gebieten mit hohem
       Überschwemmungsrisiko sind die Policen sehr teuer oder gar nicht zu
       bekommen.
       
       Nach der Flutkatastrophe haben Verbraucherschützer:innen und
       Politiker:innen deshalb [3][die Einführung einer Pflichtversicherung
       gegen solche Schäden gefordert], wie es sie etwa in der Schweiz gibt und
       früher in Baden-Württemberg gab. Die Assekuranz wehrt sich dagegen. „Wir
       werden zusammen mit unseren Mitgliedsunternehmen bis zum Herbst Ideen
       vorlegen, wie sich die Verbreitung von Naturgefahrenversicherungen zu
       risikogerechten Preisen signifikant erhöhen lässt“, sagte Asmussen.
       
       25 Aug 2021
       
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