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       # taz.de -- Volksinitiative zum Wahlrecht: Wählen ab 16 in Sicht
       
       > Die Volksinitiative „Demokratie für alle“ hat 21.500 gültige
       > Unterschriften im Abgeordnetenhaus eingereicht. Wählen ab 16 soll bald
       > möglich sein.
       
   IMG Bild: Auch diese Jugendlichen könnten bald wahlberechtigt sein
       
       BERLIN taz | Die Initiative „Demokratie für alle“ hat das Quorum von 21.500
       gültigen Unterschriften erfüllt. Damit ist die Initiative rechtlich und
       formal zulässig.
       
       Nun muss sich das Abgeordnetenhaus innerhalb der nächsten vier Monate mit
       ihren Forderungen befassen: „[1][Demokratie für alle]“ will mehr Menschen
       an politischen Prozessen beteiligen. Dazu hatten sie [2][im Juni] offiziell
       die Unterstützerlisten an das Abgeordnetenhaus übergeben.
       
       ## Absenkung des Wahlalters
       
       „Demokratie für alle“ setzt sich für die Absenkung des Wahlalters auf 16
       Jahre ein. Dennis Buchner, Präsident des Abgeordnetenhauses, sagte bereits
       zu, dass eine nötige Verfassungsänderung zur Anpassung des Wahlalters
       angestrebt werde. Darüber bestehe politischer Konsens innerhalb der
       Koalition, auch mit der FDP.
       
       ## Wahlrecht für Drittstaatsangehörige
       
       Eine weitere Forderung der Initiative ist die Einführung des Wahlrechts auf
       allen Ebenen für Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft. „Über 600.000
       Menschen sind allein in Berlin bei Abgeordnetenhaus- und Bundestagswahlen
       vom Wahlrecht ausgeschlossen, weil sie keinen deutschen Pass besitzen“,
       erklärt die Initiative.
       
       Wenn diese Menschen mindestens drei Jahre in Deutschland leben, sollen sie
       ihr aktives und passives Wahlrecht erhalten, bundesweit. Eine Änderung des
       Wahlrechts für Drittstaatsangehörige bedarf einer Gesetzesinitiative auf
       Bundesebene. Hierfür kann das Land Berlin einen Antrag beim Bundesrat
       stellen. Darüber wird sich das Abgeordnetenhaus nun beraten.
       
       ## Digitalisierung der Verwaltung
       
       Die letzte Forderung betrifft die Digitalisierung der Verwaltung. Diese ist
       auch Thema im Berliner Koalitionsvertrag.
       
       Der Initiative „Demokratie für alle“ geht es um die Digitalisierung
       direktdemokratischer Prozesse. Sie fordern, bei Volksinitiativen und
       Volksbegehren neben den manuellen Eintragungsmöglichkeiten in
       Unterstützerlisten die digitale Erfassung zu ermöglichen. Dafür müsste das
       Abstimmungsgesetz entsprechend geändert werden.
       
       15 Aug 2022
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://innn.it/demokratiefueralle
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   DIR Sean-Elias Ansa
       
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