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       # taz.de -- Wachstum bei Messenger-Diensten: Nachricht mit Verspätung
       
       > Whatsapp-Alternativen melden steigenden Zulauf, nachdem der Marktführer
       > neue Nutzungsbedingungen formuliert hat. Das sorgt auch für Probleme.
       
   IMG Bild: Signal verzeichnet, genau wie andere Whatsapp-Alternativen, derzeit massiv steigende Nutzerzahlen
       
       Berlin taz | Die gute Nachricht für die Nutzer:innen kam am Sonntag:
       „Signal is back“ verkündeten die Macher:innen der App [1][via Twitter]. Die
       Tage zuvor hatte die Whatsapp-Alternative über massive technische Probleme
       berichtet, die auch die Nutzer:innen zu spüren bekamen.
       
       So führten die Server-Ausfälle dazu, dass Nutzer:innen des Dienstes eine
       verunsichernde Nachricht bekamen: „ungültig verschlüsselte Nachricht“.
       Signal versicherte, die Kommunikation sei weiterhin verschlüsselt, es könne
       aber passiert sein, dass einzelne Nachrichten nicht angekommen seien. Wer
       die Fehlermeldung erhalten hat, solle [2][im Menü „Sichere Sitzung
       zurücksetzen“ (unter Android)] wählen beziehungsweise [3][„Sitzung
       zurücksetzen“ unter dem Hinweis „Empfangene Nachricht war nicht synchron“
       (iOS)].
       
       Signal verzeichnet, genau wie andere Whatsapp-Alternativen, derzeit massiv
       steigende Nutzerzahlen. Ursache dafür ist eine problematische Änderung der
       Nutzungs- und Datenschutzbedingungen bei Whatsapp. Der zu Facebook
       gehörende Dienst ändert dabei Klauseln in Sachen Datenaustausch innerhalb
       des Facebooks-Universums sowie in Bezug auf Unternehmen, die Whatsapp
       nutzen – etwa zur Kommunikation mit Kund:innen. Ursprünglich sollten die
       Änderungen zum 8. Februar wirksam werden.
       
       Doch nach massiver Kritik verschob Whatsapp das Inkrafttreten auf Mai. Was
       genau die neuen Regeln für Folgen haben, ist aufgrund der üblichen
       umständlichen Formulierungen umstritten: Datenschützer:innen gehen davon
       aus, dass Whatsapp sich damit weitergehende Rechte einräumt. [4][Das
       Unternehmen beteuert], ihm gehe es nur um „neue Optionen, über die Personen
       mithilfe von Whatsapp Nachrichten an Unternehmen senden können“. Die
       Änderungen dienten dazu, die Transparenz zu erhöhen.
       
       Verbraucher- und Datenschützer:innen raten schon lange zu einem Wechsel.
       Denn Whatsapp hat auch in der Vergangenheit in Sachen Datenschutz nicht
       gerade geglänzt – etwa wenn es darum geht, persönliche Nutzerdaten mit dem
       Mutterkonzern Facebook auszutauschen. Unter den Messengerdiensten bieten
       primär Signal und Threema einen guten Schutz der eigenen Daten.
       
       18 Jan 2021
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://twitter.com/signalapp/status/1350595202872823809
   DIR [2] https://twitter.com/signalapp/status/1350631024351346689/photo/1
   DIR [3] https://twitter.com/signalapp/status/1350631024351346689/photo/2
   DIR [4] https://blog.whatsapp.com/giving-more-time-for-our-recent-update
       
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   DIR Svenja Bergt
       
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