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       # taz.de -- Wahlen im Iran: Rafsandschani darf nicht mitmachen
       
       > Ein Sieg für die religiösen Kräfte noch vor der Wahl: Der iranische
       > Wächterrat hat Rafsandschani abgelehnt. Nun treten sieben Konservative
       > und nur ein Reformer an.
       
   IMG Bild: Durchgefallen: Akbar Haschemi Rafsandschani.
       
       TEHERAN ap | Der ehemalige iranische Präsident Akbar Haschemi Rafsandschani
       darf laut Medienberichten nicht bei den Wahlen am 14. Juni kandidieren. Der
       mächtige Wächterrat, der alle Bewerber bestätigen muss, nahm ihn nicht in
       seine Kandidatenliste auf, wie das Staatsfernsehen am Dienstag berichtete.
       Auch ein enger Gefolgsmann von Amtsinhaber Mahmud Ahmadinedschad, Esfandiar
       Rahim Maschaei, wurde demnach abgelehnt.
       
       Zuvor hatten die halbamtliche iranische Nachrichtenagentur Mehr und die
       Webseite [1][Tasnimnews] übereinstimmend berichtet, dass Rafsandschani und
       Maschaei nicht auf der Liste der Präsidentschaftskandidaten stünden.
       Hintergrund in Bezug auf Maschaei könnte Beobachtern zufolge der Konflikt
       zwischen Ahmadinedschad und der geistlichen Führung des Landes sein. Weder
       Rafsandschani noch Maschaei gaben zunächst eine Stellungnahme ab.
       
       Den Berichten zufolge wurden acht Anwärter zugelassen, die meisten von
       ihnen Hardliner, die dem Obersten Führer des Landes, Ajatollah Ali
       Chamenei, treu ergeben sind. Unter den zugelassenen Kandidaten sind den
       Angaben zufolge der iranische Atomunterhändler Said Dschalili, der
       ehemalige Außenminister Ali Akbar Welajati und der Teheraner Bürgermeister
       Mohammed Bagher Kalibaf. Nur zwei der demnach vom Wächterrat gebilligten
       Kandidaten gelten als reformorientiert: der ehemalige Atomunterhändler
       Hassan Ruhani und der ehemalige erste Vizepräsident Mohammed Resa Aref.
       
       Doch es war vor allem Rafsandschanis unerwartete Bewerbung, die die
       Reformbewegung nach der Niederschlagung der Proteste bei der umstrittenen
       Wiederwahl Ahmadinedschads im Jahr 2009 neu beflügelt hatte. Durch seine
       Popularität hätte Rafsandschani auch konservative Kandidaten Wählerstimmen
       kosten können.
       
       ## Zu alt, zu schwach
       
       Die iranischen Medien nannten keine Begründung für die Ablehnung
       Rafsandschanis, seine Gegner hatten aber erklärt, er sei mit 78 Jahren zu
       alt, um das Land zu regieren. Bereits am Montag hatte der Sprecher des
       Wächterrats, Abbas Ali Kadchodaei, mitgeteilt, körperlich schwache
       Kandidaten von der Wahl auszuschließen – eine Aussage, die von vielen als
       direkte Anspielung auf den Ex-Präsidenten gewertet wurde.
       
       Rafsandschani war einer der Gründerväter der Islamischen Republik im Jahr
       1979 und ein enger Vertrauter des spirituellen Führers der Revolution im
       Iran, Ajatollah Ruhollah Khomeini. Doch er war nicht immer einverstanden
       mit der Führung des Landes und kritisierte unter anderem die
       Niederschlagung der Proteste 2009.
       
       22 May 2013
       
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