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       # taz.de -- Wertschöpfung von grüner Mobilität: 118 Milliarden Euro schwer
       
       > Die nachhaltige Verkehrsbranche generiert viel Wertschöpfung. Sie fordert
       > eine Milliarde Euro mehr pro Jahr für Radwege und Mobilitätsbudgets.
       
   IMG Bild: Bei der Radinfrastruktur ist noch Luft nach oben
       
       Berlin taz | Sie will weg vom Bild der staatsabhängigen Branche: „Jetzt
       können wir endlich zeigen, welchen wirtschaftlichen Wert die nachhaltige
       Mobilität darstellt, nicht nur fürs Klima“, sagt Wasilis von Rauch,
       Sprecher des [1][Bündnisses Nachhaltige Mobilitätswirtschaft].
       
       Der Lobbyverband hat am Montag eine Studie präsentiert, in der erstmals
       ersichtlich wird, wie groß der volkswirtschaftliche Nutzen der nachhaltigen
       Mobilitätswirtschaft in Deutschland sein soll: 117,6 Milliarden Euro. So
       viel Wertschöpfung generieren Schienenverkehr, Busverkehr,
       [2][Fahrradwirtschaft], Carsharing und die Taxibranche in Deutschland. Zum
       Bündnis gehören die Allianz pro Schiene, der Bundesverband Carsharing, der
       Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und Zukunft Fahrrad.
       
       Jeder Euro, der durch Unternehmen der sogenannten nachhaltigen
       Mobilitätswirtschaft in Deutschland erwirtschaftet wird, erzeugt gemäß
       Studie eine zusätzliche Wertschöpfung in Höhe von 2,40 Euro. Insgesamt
       profitieren danach 1,7 Millionen Beschäftigte von den direkten und
       indirekten Beschäftigungseffekten. Laut der Studie arbeiten 500.000
       Menschen bei Fahrradherstellern, Verkehrsunternehmen oder Händlern.
       
       Weitere 1,2 Millionen sind zusätzlich beispielsweise bei Lieferanten der
       Branche angestellt. Dadurch würden Einkommen in Höhe von insgesamt 66,8
       Milliarden Euro generiert. Dadurch würden Einkommen in Höhe von insgesamt
       66,8 Milliarden Euro generiert. „Wir sind keine Branche der
       Subventionsempfänger“, betont Alexander Möller vom Branchenverband VDV, um
       dann jedoch im gleichen Atemzug Subventionen in nachhaltige Mobilität zu
       fordern.
       
       Es brauche gleichwertige Voraussetzungen auf den Straßen für alle
       Verkehrsmittel – und dafür staatliche Subventionen, forderte auch von
       Rauch. Es sei zudem eine flächendeckende Einführung von Mobilitätsbudgets
       nötig. Dann könnten Beschäftigte entscheiden, ob sie einen Dienstwagen
       bekommen wollen oder stattdessen einen Zuschuss für ein anderes
       Verkehrsmittel ihrer Wahl. Das Branchenpapier fordert zudem zusätzlich 1
       Milliarde Euro pro Jahr für Fahrradwege sowie eine „Mobilitätsgarantie“,
       also definierte Mindeststandards und einen gesetzlichen Anspruch auf
       Mobilität.
       
       Insgesamt sagten 40 Prozent der Befragten in einer begleitenden Umfrage,
       dass sich die Angebote deutlich oder etwas verbessert hätten. Den größten
       Handlungsbedarf in ihrer Region sehen die Befragten bei der Verbesserung
       von Bus- und Bahnverbindungen (80 Prozent) und einer besseren
       Radinfrastruktur (44 Prozent). Das sei ein klarer Auftrag an Bund und
       Länder, mehr zu investieren, sagte Dirk Flege, von der Allianz pro Schiene.
       
       8 Apr 2024
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://nachhaltige-mobilitaetswirtschaft.de/
   DIR [2] /84-Millionen-Fahrraeder-in-Deutschland/!5994920
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Carlo Mariani
       
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