URI: 
       # taz.de -- Willkürlich erhobene Abgaben: Zwölf Bundesstaaten klagen gegen Trumps Zollpolitik
       
       > Auch innenpolitisch sorgt die Handelspolitik des US-Präsidenten für
       > Verärgerung. Demokratische und republikanische Staaten gehen nun vor
       > Gericht.
       
   IMG Bild: Auch US-Unternehmen erleben die Folgen der Handelsbeschränkungen: leere Fabrikhalle des Autozulieferers Paslin
       
       Washington/New York dpa | Ein Dutzend US-Bundesstaaten hat vor dem
       Gerichtshof für Internationalen Handel in New York gegen die
       „rechtswidrigen“ Zölle von Präsident Donald Trump geklagt. Mit seinen
       willkürlich erhobenen Abgaben habe der Präsident „die verfassungsmäßige
       Ordnung umgestoßen und die [1][amerikanische Wirtschaft ins Chaos
       gestürzt]“, heißt es in der Klage.
       
       Die Befugnis Steuern, Zölle und Abgaben zu erheben, liege laut
       US-Verfassung beim Kongress, nicht beim Präsidenten, argumentieren die
       Kläger. Die nationale Handelspolitik dürfe nicht von dessen Launen
       abhängen.
       
       Geklagt haben die demokratischen Bundesstaaten Oregon, Colorado,
       Connecticut, Delaware, Illinois, Maine, Minnesota, New Mexico, New York und
       Vermont sowie die republikanischen Staaten Arizona und Nevada. Da die Zölle
       rechtswidrig seien, solle das Gericht sie außer Kraft setzen, fordern sie
       laut der Klage.
       
       Bereits in der vergangenen Woche hatte die Regierung des Bundesstaats
       [2][Kalifornien wegen Trumps weitreichender Sonderzölle Klage eingereicht.]
       Dem Internationalen Währungsfonds [3][(IWF) zufolge belasten die gewaltigen
       US-Zölle und entsprechende Vergeltungsmaßnahmen die globale Haushaltslage].
       Auch die USA selbst leiden unter den Maßnahmen.
       
       ## Sonderfall China
       
       Dennoch will Trump in den nächsten zwei bis drei Wochen Zölle festsetzen,
       wenn er keine Fortschritte bei den Gesprächen mit internationalen
       Handelspartnern der USA sehe. „Wenn wir keine Vereinbarung mit einem
       Unternehmen oder einem Land haben, werden wir den Zoll festsetzen. Wir
       legen einfach den Zoll fest“, sagte Trump bei der Unterzeichnung mehrerer
       Dekrete zum Bildungssystem in Washington. Das könne auch für China gelten.
       Vielleicht gebe es aber für China eine besondere Vereinbarung.
       
       Die USA und China stehen nach Angaben Trumps im täglichen Kontakt. Auf die
       Frage einer Journalistin, ob es irgendeinen direkten Kontakt mit China im
       Handelskonflikt gebe, antwortete Trump: „Ja, natürlich. Und jeden Tag,
       jeden Tag.“
       
       Trump hatte den Handelskonflikt Anfang April durch die Erhebung von
       Sonderzöllen gegen zahlreiche Länder eskaliert. Später ordnete er eine
       90-tägige Pause der Aufschläge an. Lediglich auf Produkte aus China gelten
       weiterhin Sonderzölle von bis zu 145 Prozent. [4][Peking erhob im Gegenzug
       Zölle in Höhe von 125 Prozent auf Waren aus den USA].
       
       24 Apr 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /US-Unternehmen-im-Zollchaos/!6079512
   DIR [2] /-USA-unter-Donald-Trump-/!6082934
   DIR [3] https://www.imf.org/en/Blogs/Articles/2025/04/23/rising-global-debt-requires-countries-to-put-their-fiscal-house-in-order
   DIR [4] /Trumps-Wirtschaftsstrategie/!6078341
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt USA unter Trump
   DIR Zölle
   DIR Wirtschaft
   DIR Datenschutz
   DIR Schwerpunkt USA unter Trump
   DIR Kanada
   DIR US-Wahl 2024
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Wettbewerbsverzerrung in der EU: Strafen über 700 Millionen Euro für Apple und Meta
       
       Die IT-Konzerne Apple und Meta haben ihre Plattformen nicht geöffnet, wie
       es die EU-Gesetze verlangen. Ihre Reaktion klingt wie von Donald Trump.
       
   DIR Unabhängigkeit der US-Zentralbank: Donald Trump wird wieder übergriffig
       
       Der US-Präsident fürchtet die Konjunkturrisiken, die er mit seiner
       Zollpolitik selbst verursacht. Fed-Chef Powell will er vorerst wohl doch
       nicht entlassen.
       
   DIR Politologe zu den Wahlen in Kanada: „Unsere Existenz als Nation steht infrage“
       
       Donald Trump schadet Kanadas Konservativen, sagt der Politologe John Grant.
       Größter Pluspunkt der Liberalen sei aber der Rücktritt von Justin Trudeau.
       
   DIR +++ USA unter Donald Trump +++: Trump hat „viel Schaden und Zerstörung angerichtet“
       
       In seiner ersten Rede nach der Amtsübergabe an Trump übt Biden scharfe
       Kritik an seinem Nachfolger. Kanadas Unis warnen vor Reisen in die USA.